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Wertpapiere
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Definition

Was sind Wertpapiere?

Bei Wertpapieren handelt es sich um Urkunden, die einen festgelegten Vermögenswert verbriefen. Besitzer:innen eines Wertpapiers sind dazu berechtigt, ein darin festgeschriebenes Recht auszuüben.

Beispiel: Besitzen Sie Wertpapiere in Form von Aktien, haben Sie somit das Recht, an der Gewinnausschüttung eines Aktienunternehmens mit einer Dividende beteiligt zu werden.

Ursprünglich wurden historische Wertpapiere noch in Papierform ausgestellt. Heutzutage gibt es sie jedoch nur noch online als digitale Wertpapiere. Handelssysteme verbuchen sie in gänzlich elektronischer Form.

Welche Arten von Wertpapieren gibt es?

Sie möchten Geld anlegen? Dann können Wertpapiere eine gute Form der Geldanlage in der heutigen Zeit der Niedrig- und Negativzinsen sein. Mit Wertpapieren können Sie aktuell höhere Renditen erzielen als beispielsweise mit einem Sparkonto.
Bei der Wahl der Wertpapiere sollten Sie jedoch Folgendes beachten:

Tipp

Das sollten Sie über Wertpapiere wissen

  • Alle Wertpapierarten haben unterschiedliche Anlagerisiken und Renditechancen.
  • Wertpapiere unterscheiden sich in ihrer wirtschaftlichen Funktion, ihrer Laufzeit, den Erträgen oder der Zinsform.
  • Sie werden in festverzinsliche und variabel verzinsliche Wertpapiere unterschieden.
  • Staaten, Körperschaften und Unternehmen geben festverzinsliche Wertpapiere aus. Diese haben eine feste Verzinsung, die über die gesamte Laufzeit gilt. Festverzinsliche Wertpapiere haben eine planbare Rendite.
  • Bei variabel verzinslichen Wertpapieren hängt die Rendite von der Kursentwicklung an der Börse ab.

Um was es sich bei den verschiedenen Wertpapierarten genau handelt, haben wir in der folgenden Übersicht zusammengestellt:

  1. Anleihen: Anleihen existieren in Form von Unternehmens- sowie Staatsanleihen. Kaufen Sie Anleihen, leihen Sie dem Ausgeber der Wertpapiere – dem Staat oder einem Unternehmen – einen festgelegten Geldbetrag. Diesen Betrag müssen Ihnen die Gläubiger:innen nach dem Ende der Laufzeit inklusive Zinsen zurückzahlen.
  2. Aktien: Unternehmen verkaufen Aktien in Form von Wertpapieren, um Investitionen tätigen zu können. Kaufen Sie Aktien an der Börse, sind Sie als Aktionär:in berechtigt, vom Unternehmen an dessen Gewinnen beteiligt zu werden. Im Umkehrschluss gilt dies auch, wenn das Unternehmen Verluste macht.
  3. Zertifikate: Bei Zertifikaten handelt es sich um eine spezielle Form börsennotierter Wertpapiere. Ihr Wert misst sich an der geschätzten Entwicklung der Preise bestimmter Aktien, Devisen oder Rohstoffe. Da das Verlustrisiko aufgrund von Spekulation hoch ist, eignet sich diese Wertpapierart eher nicht für Anfänger:innen.
  4. Schuldverschreibungen: Diese Wertpapierart ist eine andere Bezeichnung für Anleihen. Im Fall einer Schuldverschreibung gewähren Sie als Gläubiger:in einen Kredit, den Ihre Schuldner:innen inklusive Zinsen an Sie zurückzahlen müssen.
  5. Fonds: Auch Fonds sind Wertpapiere. Sie bündeln mehrere Arten von Wertpapieren in einem Portfolio, um auf längere Sicht die Chancen auf Gewinne zu erhöhen und das Verlustrisiko zu minimieren. In Fonds können verschiedene Arten der Investition gebündelt werden, beispielsweise Aktien, Investmentanteile oder Anleihen.
  6. ETFs: ETF steht für „Exchange Trades Funds“. Auch sie bündeln mehrere Aktien zu einem Portfolio und bilden einen Aktienindex wie beispielsweise den DAX ab. ETF-Wertpapiere sind damit eine Sonderform der Fonds. Man verwaltet sie nicht aktiv, sondern lässt sie für längere Zeit ruhen. Bei ETFs entstehen im Gegensatz zu aktiv verwalteten Fonds keine Kosten.
Info

Gold und Wertpapiere

Anleger:innen investieren in den letzten Jahren vermehrt in Gold. Der Preis für das Edelmetall erzielt immer neue Rekordwerte. Sie können Gold nicht nur in Form von Barren und Münzen kaufen, sondern auch als Wertpapier erwerben.
Hier investieren Sie in Zertifikate, die sogenannten Gold-ETCs (Exchange Traded Commodities), die den Goldpreis und dessen Entwicklung nachbilden.
In Deutschland müssen diese Zertifikate zu 100 Prozent mit physischem Gold hinterlegt sein.

Unterschiede zwischen digitalem und klassischem Wertpapier

Das klassische Wertpapier wurde früher in Papierform gehandelt. Als ausgestellte Urkunde berechtigte es den oder die Inhaber:in dazu, mit den niedergeschriebenen Vermögenswerten zu handeln. Heutzutage werden nur noch rein elektronische Wertpapiere ausgegeben. Sie sind digital im sogenannten Wertpapierdepot hinterlegt.

Wer stellt Wertpapiere aus und wo werden sie gehandelt?

Wertpapiere sind verbriefte Vermögensrechte, die in Form einer Urkunde ausgegeben werden. Unternehmen handeln mit Wertpapieren in Form von Aktien an der Börse. Staaten und Firmen stellen Anleihen aus, um Investitionen tätigen zu können. Fonds werden von Kapitalgesellschaften aufgelegt.

Wertpapiere werden an der Börse direkt oder auch außerhalb (außerbörslich) gehandelt. Wenn Sie Ihr Geld über Banken und Geldhäuser in Wertpapiere anlegen, legen diese den Preis fest. So ergeben sich je nach Handelsplatz abweichende Preise. Für diese Art der Investition lohnt sich in jedem Fall ein Vergleich der angebotenen Wertpapiere und deren Preisen. An der Börse bestimmen Angebot und Nachfrage den Preis und die Kurse der Wertpapiere.

Für wen sind Wertpapiere als Anlage geeignet?

Der Kauf oder Verkauf von Wertpapieren eignet sich für Sie, wenn Sie auf der Suche nach einer sinnvollen Vermögensanlage sind. Da Spar- oder Tagesgeldkonten heutzutage durch Niedrigzinsen wenig Rendite abwerfen, sind Wertpapiere eine beliebte Art der Geldanlage. Wenn Sie in Wertpapiere investieren, sollten Sie zunächst überlegen, welche Vorkenntnisse Sie haben und wie risikobereit Sie sind.

Info

Je größer da Risiko, desto höher der Ertrag!

Wenn Sie gern spekulieren, können Sie durch den Handel mit unsicheren Zertifikaten eine hohe Rendite erzielen, haben jedoch auch ein großes Verlustrisiko.

Wer sein Anlagevermögen in Wertpapiere wie Aktien oder ETFs investiert, ist vor unvorhergesehenen Kursschwankungen geschützt und geht ein geringeres Risiko ein. In diesem Falle erhalten Sie jedoch auch eine niedrigere Rendite.

Wertpapiere kaufen und verkaufen: Das müssen Sie beachten

Wenn Sie Ihr Geld in Wertpapiere anlegen möchten und mit diesen auch eine gute Rendite erzielen, ist im Vorfeld eine genaue Recherche notwendig.

Schritt 1: Stellen Sie sich zu Beginn die folgenden Fragen

  • Wie viel Risiko wollen Sie eingehen?
  • In welche Art von Wertpapieren wollen Sie investieren?
  • Wie viel Vorwissen haben Sie?
  • Wie viel Rechercheaufwand ist nötig?
  • Wie viel Geld möchten Sie anlegen?
  • Über welchen Zeitraum möchten Sie das Geld investieren?

Schritt 2: Eröffnen Sie Ihr Wertpapierdepot

Haben Sie auf alle Fragen eine Antwort gefunden, eröffnen Sie im nächsten Schritt bei Ihrer Hausbank, einer beliebigen Filialbank oder einem Onlinebroker ein Wertpapierdepot.

Tipp

Achtung für Gebühren!

Manche Banken verlangen hohe Transaktionsgebühren für den Handel mit Wertpapieren. Haben Sie daher immer ein Auge auf die Kosten. Wenn die Gebühren zu hoch sind, verringert sich Ihre Rendite.
Diese Kosten betreffen außerdem das Wertpapierdepot, das Sie eröffnen.

Schritt 3: Kauf und Verkauf von Wertpapieren

Sobald Ihr Wertpapierdepot eröffnet ist, können Sie diese kaufen. Online-Depots sind in der Regel einfach aufgebaut, so dass sich auch Anfänger:innen gut zurecht finden.
Für die Suche geben Sie einfach die jeweilige Wertpapierkennnummer (ISIN-Nummer/WKN-Nummer) in das Suchfeld im Wertpapierdepot ein.
Im Orderbuch finden Sie eine Wertpapierabrechnung der erworbenen Wertpapiere.

Auch den Verkauf von Wertpapieren regeln Sie über Ihr Wertpapierdepot. Entweder tätigen Sie den Verkauf telefonisch mit dem Anbieter Ihres Depots oder verkaufen das Wertpapier online selbst über eine sogenannte Verkaufsorder.

Wenn Sie den Anbieter Ihres Depots wechseln, können Sie beantragen, dass alle Ihre Wertpapiere in Ihr neues Depot übertragen werden.
Sofern Sie Ihr altes Depot nicht mehr benötigen, können Sie bei Ihrem neuen Anbieter ggf. auch beantragen, dass er dieses für Sie löscht.

Ist ein Wertpapier-Sparplan eine gute Anlagestrategie?

Da sich die Entwicklung der Preise für Wertpapiere unmöglich vorhersagen lässt, sollten Sie eine bestimmte Strategie für die Anlage Ihres Vermögens in Wertpapiere verfolgen. Berücksichtigen Sie die folgenden Kriterien:

  • Langfristigkeit: Durch langfristige Anlagen können Sie Kursschwankungen ausgleichen und müssen nicht bei einem kurzfristigen Wertabfall die Wertpapiere verkaufen. So legen Sie Ihr Geld auf lange Sicht an.
  • Risikostreuung: Investieren Sie in verschiedene Arten von Wertpapieren. So verringern Sie das Risiko, Ihr Anlagevermögen komplett zu verlieren.
  • Risikomix: Wenn Sie in sichere Anleihen und gleichzeitig risikoreiche Zertifikate investieren, können Sie Ihre Rendite steigern, ohne ein zu großes Risiko eingehen zu müssen.

Wenn Sie Privatanleger:in sind, lohnt sich für Sie ein sogenannter Wertpapier-Sparplan. Ähnlich wie bei einem Sparbuch investieren Sie hier Ihr Vermögen automatisch weiter, indem Sie einen festen Betrag in Wertpapiere investieren.
Sie können diese Art von Sparplan schon mit kleinen Raten abschließen. Durch die schwankenden Kurse an der Börse ergibt sich so Ihr Gewinn.

Müssen Wertpapiere versteuert werden?

Gewinne, die Sie durch Wertpapiere erzielen, müssen versteuert werden. Hier greift die Abgeltungssteuer, denn Wertpapiere fallen unter die sogenannten Einkünfte aus Kapitalanlagen.
Seit 2009 müssen Sie 25 Prozent der Rendite an das Finanzamt zahlen.

Zusammenfassung

Wertpapiere zusammengefasst

  • Wertpapiere sind Urkunden, die einen festgelegten Vermögenswert verbriefen.
  • Früher wurden Wertpapiere in Papierform ausgestellt, heute nur noch digital.
  • Alle Wertpapierarten haben unterschiedliche Anlagerisiken und Renditechancen.
  • Wertpapiere unterscheiden sich in ihrer wirtschaftlichen Funktion, der Laufzeit, den Erträgen und der Zinsform.
  • Man unterscheidet festverzinsliche und variabel verzinsliche Wertpapiere.
  • Wertpapiere existieren in Form von Anleihen, Aktien, Zertifikaten, Schuldverschreibungen, Fonds und ETFs.
  • Unternehmen, der Staat und Kapitalgesellschaften stellen verschiedene Arten von Wertpapieren aus.
  • Wertpapiere werden an der Börse oder außerbörslich gehandelt.
  • Je größer das Risiko, das Sie mit der Investition in Wertpapiere eingehen, desto höher kann Ihre Rendite ausfallen. Ein geringeres Risiko zieht eine niedrigere Rendite nach sich.
  • Den Kauf und Verkauf von Wertpapieren regeln Sie online über Ihr Wertpapierdepot oder telefonisch mit dem Anbieter.
  • Setzen Sie auf Langfristigkeit, Risikostreuung und Risikomix, wenn Sie Ihr Vermögen in Wertpapiere anlegen.
  • Als Privatanleger:in lohnt sich ein Wertpapier-Sparplan, der ähnlich einem Sparbuch funktioniert.
  • Gewinne aus Wertpapieren müssen Sie als Einkünfte aus Kapitalanlagen mit 25 Prozent versteuern.