Für zahlreiche Firmen ist Outsourcing ein zentraler Bestandteil ihrer Strategie. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, warum sie die Entscheidung treffen, ganze Bereiche zu outsourcen, statt sie intern zu bedienen. Wie jede unternehmerische Tätigkeit birgt auch das Outsourcing einige Chancen und Risiken:
Vorteile des Outsourcings
- Kostenreduzierung: Die Kosteneinsparung ist für die meisten Unternehmen der ausschlaggebende Grund. Dabei verlagern sie ihre Geschäftsbereiche meist in Niedriglohnländer. Statt neue Mitarbeitende anzulernen und teures Equipment zu kaufen, profitieren Firmen von der Flexibilität und den variablen Kosten des Outsourcings.
- Zeitersparnis: Neue Mitarbeitende zu finden und einzuarbeiten erfordert Zeit. Externe Leistungen kann man je nach Bereich meist jedoch auch recht kurzfristig buchen. Das ist im Allgemeinen effizienter und schneller für das Unternehmen.
- Fachexpertise: Häufig nutzen Unternehmen Outsourcing, um auf die Expertise der jeweiligen Partner zurückzugreifen. Ein gutes Beispiel dafür sind spezialisierte IT-Unternehmen, die ihre Auftraggeber mit der passenden Infrastruktur ausstatten.
- Fokus: Outsourcing hat außerdem eine besondere Bedeutung für das Kerngeschäft. Auf diese Weise können sich Unternehmen Freiräume dafür schaffen, es zu optimieren und auszubauen. Statt Energie und Zeit für Aufgaben aufzubringen, die nicht den Kompetenzen entsprechen, können sie sich ihrer eigentlichen Arbeit widmen.
Nachteile des Outsourcings
- Abhängigkeit: Gerät die Produktion der beauftragten Anbieter in Schwierigkeiten, kann das zu Ausfällen und Verzögerungen und schließlich zu unzufriedener Kundschaft führen.
- Lange Bindung: Verträge mit langer Laufzeit können langfristig in Wettbewerbsnachteilen resultieren: Auch wenn ein Unternehmen Anbietern mit besseren oder günstigeren Dienstleistungen für das Outsourcing findet, können komplizierte Verträge einen Wechsel erschweren.
- Know-how-Abfluss: Durch das Outsourcing von Projekten werden zahlreiche Informationen aus dem Unternehmen getragen. Auftraggeber müssen mit Geheimhaltungsverträgen sichergehen, dass diese Daten nicht zu Wettbewerber oder an die Öffentlichkeit gelangen.
- Koordinationsaufwand: Zwischen Unternehmen und externen Dienstleistern muss ein ständiger Kommunikationsfluss herrschen. Das ist wichtig, um beispielsweise Absprachen zu vereinbaren oder Ergebnisse abzunehmen. Um passende Dienstleister für das Outsourcing zu finden, sind vorab aufwendige Recherchen, das Knüpfen von Kontakten und Qualitätsprüfungen notwendig.
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Die Entscheidung für oder gegen Outsourcing sollte auf Basis einer Berechnung der Wirtschaftlichkeit erfolgen. Diese dient dazu, alle anfallenden Kosten und potenzielle Gewinne des Projektes gegenüberzustellen und somit die Rentabilität des Outsourcings zu ermitteln. Prinzipiell ist Outsourcing für Unternehmen sinnvoll, die schnell und kosteneffizient wachsen möchten. Oftmals ist es nämlich zu aufwendig und kostspielig, neue interne Prozesse aufzubauen. Schließlich ist Outsourcing auch eine Frage der Reputation: Die Auslagerung von Geschäftsprozessen in Niedriglohnländer widerspricht in der Regel den Prinzipien der Nachhaltigkeit und sozialen Gerechtigkeit.
Wirtschaftliches Outsourcing kann je nach Branche und Geschäftsbereich unterschiedliche Gestalten annehmen. Es gibt keine allgemeingültige Antwort darauf, welche Form von Outsourcing die richtige ist. Vielmehr müssen die individuellen Strukturen und Kompetenzen eines Unternehmens darüber entscheiden. Im Folgenden einige der bekanntesten Formen:
Typische Bereiche, die Unternehmen beim Outsourcing an fremde Firmen vergeben, sind beispielsweise:
- Buchhaltung,
- Entwicklung von Webseiten, Apps und Softwares,
- Kundenbetreuung,
- IT-Sicherheit,
- Marketing-Aktivitäten wie Social Media,
- Logistik,
- Catering,
- Strategische Beratung.