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Zinsen
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Definition

Was sind Zinsen?

Das Wort „Zins“ leitet sich vom Lateinischen census ab und bedeutet so viel wie „Abschätzung“.
Zinsen treten auf, wenn folgende Vermögenswerte zum Betriebsvermögen gehören:

  1. Wertpapiere
  2. Geldanlagen
  3. Kapitalforderungen

Als Zinsen definiert man den Preis für Geld, das über einen befristeten Zeitraum zur Verfügung gestellt wird. Der zu zahlende Zinsbetrag berechnet sich aus dem Zinssatz, der Laufzeit und der Höhe des Geldbetrages, der überlassen wird.

Historie: Darum gibt es Zinsen

Für die Überlassung von Geld durch eine Bank muss man Zinsen zahlen. Da sie den steuerlichen Gewinn mindern, können diese Zinsen als Betriebsausgaben gebucht werden. Gewährt man anderen selbst einen Kredit, erhält man Zinsen. Dieses Prinzip ist allseits bekannt.

Doch warum gibt es Zinsen überhaupt?

Noch heute zählt der Zins zu den umstrittensten Gebieten der Volkswirtschaft, wenn es darum geht, die genaue Aufgabe zu definieren. Gemäß der vorherrschenden Meinung in der Wirtschaftswissenschaft ist der Zins notwendig, da er eine positive Wirkung auf die Wirtschaft hat. Mithilfe von Zinsen soll das Geld zu den Menschen und Unternehmen gelangen, welche die Gesellschaft durch ihre Güter und Dienstleistungen voranbringen. Außerdem sollen sie verhindern, dass Kapital nicht in unsinnige Projekte fehlinvestiert wird.

Info

Zinsen bestehen aus 4 Komponenten:

  1. Bearbeitungsgebühr
  2. Liquiditätsprämie
  3. Risikoprämie
  4. Inflationsprämie

Aus diesen vier Bestandteilen setzt sich der Nominalzins zusammen. Sie fallen immer unterschiedlich hoch aus und können je nach Kredit schwanken.

Welche Funktionen erfüllen Zinsen?

Es gibt verschiedene Arten von Zinsen und ähnliche Aufwendungen, die alle bestimmte Funktionen erfüllen. Für eine saubere Buchhaltung ist es wichtig, die Zinserträge korrekt zu buchen.

Soll-/Kreditzinsen

Darlehenszinsen, die Kreditnehmer für einen erhaltenen Kredit zahlen, sind Beispiele für Zinsaufwendungen.

Habenzinsen

Zinsen, die eine Bank für angelegtes Geld an Sparer zahlt. Um Habenzinsen zu buchen, muss man den Zinsertrag als Einnahme auf das entsprechende Ertragskonto buchen und gleichzeitig den Betrag auf dem Bankkonto erhöhen.

Verzugszinsen

Diese Zinsen werden auf einen fälligen Betrag erhoben, wenn dieser nicht rechtzeitig bezahlt wird. Will man Verzugszinsen buchen, muss man den Zinsertrag auf ein Ertragskonto buchen und gleichzeitig den ausstehenden Betrag auf das Debitorenkonto erhöhen.

Leitzinsen

Diese Zinsen sind von einer Zentralbank wie z. B. der EZB (Europäische Zentralbank) festgelegt. Zu diesen Zinssätzen können sich Banken Geld beschaffen oder anlegen. Je niedriger der Leitzins, desto günstiger können Banken Kredite aufnehmen.

Nominalzinsen

Zinsen, die nur den reinen Zinssatz bezeichnen.

Negativ-/Minuszinsen

Fallen diese Zinsen an, müssen Anleger für angelegtes Geld zahlen, anstatt von der Bank Zinsen zu erhalten.

Effektivzinsen

Inkludieren zusätzlich zum Nominalzins außerdem Bearbeitungskosten, Gebühren, Spesen und sonstige Entgelte.

Zinseszinsen

Zinsen, die anfallen, wenn veranlagtes Geld im darauffolgenden Jahr wieder verzinst wird.

Überziehungszinsen

Diese Strafzinsen fallen an, wenn Kontoinhaber das Girokonto überziehen. In Abstimmung mit der Bank kann ein sogenannter Überziehungsrahmen vereinbart werden. Je nachdem, wie hoch dieser Rahmen ist, fallen die Zinsen höher oder niedriger aus.

Festgeldzinsen

Zinsen, die gezahlt werden, wenn ein Sparbetrag für einen festgelegten Zeitraum zu einem festen Zinssatz angelegt wird. Am Ende der Laufzeit zahlt Ihnen die Bank das angelegte Geld sowie die festgelegten Zinsen aus. Der Zinssatz ist in der Regel höher als der des Tagesgeldkontos.

Tagesgeldzinsen

Beim Tagesgeld handelt es sich um eine flexible Geldanlage, die Kontoinhaber täglich zur Verfügung steht. Auf den eingezahlten Sparbetrag zahlt die Bank die sogenannten Tagesgeldzinsen, welche Beispiele für Zinserträge sind.

Stückzinsen

Stückzinsen sind die Zinsen, die für den Zeitraum zwischen zwei Zinsterminen anfallen. Diese Zinsen werden zum Kaufpreis hinzugefügt. Um Stückzinsen zu buchen, müssen Stückzinsen in der Bilanzierung als Vermögenswert erfasst werden.

Beispiel für die Buchung von Stückzinsen:

Der Unternehmer A erwirbt am 1.8.01 eine 10-%-Anleihe mit einem Nennbetrag von 10.000 EUR zu 95 %. Zinstermine sind jeweils am 1.4. und 1.10. eines Jahres. Der Kaufpreis beträgt also 9.500 EUR zzgl. Zinsen für 120 Tage (10 % = 333,33 EUR) zzgl. 1 % Bankprovision sowie 0,1 % Maklercourtage. Insgesamt sind zu zahlen: 9.937,83 EUR.

Beim Kauf wird gebucht:

Konto
Kontobezeichnung
Betrag
Konto
Kontobezeichnung
Betrag
SKR 03 Soll

SKR 03 Haben
0525

Wertpapiere des Anlagevermögens
9.604,50
1200
Bank
9.937,83
1500

Sonstige Vermögens-
gegenstände
333,33
55555555
Konto SKR 04 Soll

Kontenbezeichnung
Betrag
Konto SKR 04 Haben
Kontenbezeichnung
Betrag
0900

Wertpapiere des Anlagevermögens
9.604,50
1800
Bank
9.937,83
1300

Sonstige Vermögens-
gegenstände
333,33

Nachzahlungszinsen

Nachzahlungszinsen sind gemäß § 10 Nr. 2 KStG nicht abziehbar und mindern nicht die Bemessungsgrundlage für die Körperschaftsteuer. Sie betragen 0,5 % pro Monat und erhöhen das Einkommen der Kapitalgesellschaften. Ein Billigkeitserlass für Nachzahlungszinsen bei verzögerter Steuerfestsetzung ist nicht möglich. Verfassungsrechtliche Zweifel am Zinssatz von 6 % nach § 238 AO könnten für Zeiträume ab 2015 relevant sein. Der Zeitpunkt der Steuererklärung beeinflusst lediglich das Ende des Zinslaufs, nicht die Zinsen selbst. Steuerpflichtige mit zu hohen Mehrwertsteuerzahlungen haben Anspruch auf Erstattung und Verzinsung, jedoch sind Rückstellungen für künftige Zinszahlungen erst 15 Monate nach Entstehung der Steuernachforderung möglich.

Stundungs- und Aussetzungszinsen

Bei einer Stundung von Steuerschulden fallen Zinsen an. Wenn der Steuerbescheid nach der Stundung geändert wird, bleiben die bis dahin entstandenen Zinsen bestehen. Aussetzungszinsen gleichen den Zinsnachteil des Fiskus und den Zinsvorteil des Steuerpflichtigen aus. Der Verzicht auf diese Zinsen hängt von den Billigkeitsmaßnahmen gemäß §§ 163 und 227 AO ab.

Hinterziehungszinsen

Hinterzogene Steuern unterliegen der Verzinsung. Der Zinslauf beginnt mit der Vollendung der Steuerhinterziehung. Bei fälligen Steuern wie Umsatzsteuer startet die Verzinsung bei Fälligkeit; bei Veranlagungssteuern beginnt sie mit dem Steuerbescheid. Zinsen nach § 233a AO werden angerechnet. Hinterziehungszinsen auf Zölle sind nach § 4 Abs. 5 Nr. 8a EStG nicht abziehbar. Die Festsetzung von Hinterziehungszinsen erfordert die Prüfung der Steuerhinterziehung und der hinterzogenen Steuerhöhe, unabhängig von einem Steuerbescheid. Auch Steuervorauszahlungen und der Solidaritätszuschlag zählen dazu. Der Zinslauf für hinterzogene Schenkungsteuer beginnt nach Ablauf der Anzeigefrist und der Bearbeitungsdauer des Finanzamts.

Wie wird die Höhe der Zinsen bestimmt?

Der sogenannte Zinssatz kennzeichnet die Höhe der Zinsen. Er richtet sich nach dem Bereich, in dem sie anfallen und orientiert sich in der Volkswirtschaft an Angebot und Nachfrage.
Der Zinssatz hängt dabei von der Dauer der Leihfrist ab. Im Bankenwesen ist er ein Vertragsgegenstand, den beide Parteien vereinbaren müssen.

Wenn Sie einen Kredit aufnehmen möchten, ist die Höhe der Zinsen ein wichtiges Kriterium. Um den günstigsten Kredit für Sie zu finden, lohnt sich ein Zinsvergleich. Es ist daher sinnvoll, vor Abschluss eines Kredites die Höhe der entsprechenden Zinsen zu berechnen.

Info

Berechnungsbeispiel Zinsen

Zinsen pro Monat = (Kreditbetrag x Zinssatz) ÷ (100 x 12)

Da der Zinssatz üblicherweise pro Jahr angegeben wird, müssen Sie den Betrag durch 12 teilen, um die Höhe der monatlich anfallenden Zinsen zu ermitteln. Der Kreditbetrag bezeichnet dabei die jeweils aktuell ausstehende Summe.

Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass Sie für die einzelnen Monate unterschiedlich hohe Zinsen zahlen müssen, da sich der ausstehende Betrag monatlich verringert.

Wenn die Bank einen Kredit an ein Unternehmen oder eine Privatperson vergibt, bezieht sie sich außerdem auf die sogenannten Referenzzinssätze:

Info

Referenzzinssatz

Dieser Zinssatz wird auch Benchmark-Zinssatz oder Referenzsatz genannt. Er ist die Grundlage für alle Arten von Finanzverträgen. Eine unabhängige Stelle berechnet die Referenzzinssätze. Sie sollen die Kosten der Kreditaufnahme in verschiedenen Märkten abbilden. Der Referenzzinssatz spielt somit eine zentrale Rolle im Finanz- und Bankensystem, da er eine verlässliche und relativ einfache Bezugsgröße für alle Beteiligten darstellt.

Welche gesetzlichen Regelungen für Zinsen gibt es?

Gemäß Handelsrecht und Bürgerlichem Gesetzbuch unterscheidet der Gesetzgeber zwischen vertraglich vereinbarten und gesetzlich festgelegten Zinsen:

  1. Gesetzliche Zinsen: Der gesetzliche Zinssatz findet Anwendung, wenn eine Geldschuld nach dem Gesetz oder aufgrund eines Rechtsgeschäfts verzinst wird. § 246 BGB legt den gesetzlichen Zinssatz auf 4 Prozent fest. Er gilt, sofern keine abweichende vertragliche Vereinbarung getroffen wird.
  2. Vertraglich vereinbarte Zinsen: Diese allen an, wenn Partner im Vertrag einen Zinssatz vereinbaren, der die Höhe des gesetzlichen Zinssatzes übertrifft.

Sind Zinsen steuerpflichtig?

Ja, Zinsen müssen versteuert werden. Wenn sie Ihnen als Schuldner zugutekommen, zählen sie zu Einkünften aus Kapitalvermögen. Diese Zinsen müssen Sie bei der Einkommenssteuer entsprechend angeben. Um Zinsen in der Einkommensteuer zu buchen, werden sie dem Einkommen, das versteuert werden muss, zugeschlagen. Bei der Erstellung der Jahresabschlüsse müssen Sie Zinsen in der Körperschaftsteuer buchen, um die steuerliche Belastung des Unternehmens genau zu ermitteln.

Info

Betrieblicher Zinsaufwand: Wann sind sie unbegrenzt abziehbar?

Gezahlte Zinsen für Kredite zählen als Zinsaufwand in der Buchhaltung und beeinflussen das Ergebnis des Unternehmens. Schuldzinsen können unbegrenzt als Betriebsausgaben abgezogen werden, wenn das Darlehen für betriebliche Zwecke verwendet wird.

Es ist ratsam, bei größeren Käufen separate Darlehensverträge abzuschließen, da dies oft zu niedrigeren Zinsen führt als die Nutzung eines Kontokorrentkredits. Wenn die Schuldzinsen klar mit dem Kauf von Anlagevermögen verbunden sind, gibt es keine Abzugsbeschränkung. Dies gilt auch, wenn ein weiteres Darlehen aufgenommen wird, um Zinsen zu finanzieren.

Falls das Darlehen jedoch nur teilweise für betriebliche Zwecke genutzt wird, müssen die Zinsen entsprechend aufgeteilt werden. In diesem Fall können nur die Zinsen, die auf den betrieblichen Teil entfallen, als Betriebsausgaben abgezogen werden.

Zinsaufwand ist in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten „Zinsen und ähnliche Aufwendungen“ auszuweisen. Hierunter fallen insbesondere Zinsen für aufgenommene Kredite, Darlehen, Hypotheken und Kontokorrentzinsen.

Im Falle einer Betriebsaufgabe sind Schuldzinsen für betrieblich begründete Verbindlichkeiten nur insoweit nachträgliche Betriebsausgaben, als die zugrunde liegenden Verbindlichkeiten nicht durch eine mögliche Verwertung von Aktivvermögen beglichen werden können.

Was bei Schuldzinsen als Werbungskosten zu beachten ist

Wenn Sie Schuldzinsen für Kredite zahlen, die zur Finanzierung eines Mietobjekts aufgenommen wurden, können Sie diese auch nach dem Verkauf der Immobilie als Werbungskosten abziehen, solange die Verbindlichkeiten nicht vollständig durch den Verkaufserlös beglichen werden können.

Allerdings gibt es einige Einschränkungen: Wenn Sie die Absicht aufgeben, Einkünfte aus der Vermietung zu erzielen, können Sie keine nachträglichen Schuldzinsen mehr abziehen. Auch wenn Sie die Immobilie verkauft haben und der Erlös aufgrund hoher Vorfälligkeitsentschädigungen festverzinslich angelegt wird, sind diese Zinsen nicht als Werbungskosten abzugsfähig.

Schuldzinsen, die durch die Vermietung entstanden sind, können weiterhin abgezogen werden, solange die Schulden nicht durch den Verkaufserlös getilgt werden. Dies gilt auch für Zinsen auf Refinanzierungs- oder Umschuldungsdarlehen, wenn diese im Zusammenhang mit früheren Einkünften aus Vermietung stehen.

Entscheidend für den Abzug der nachträglichen Schuldzinsen ist, wie der Erlös aus dem Verkauf des mit einem Darlehen finanzierten Mietobjekts verwendet wird.

Wenn ein Steuerpflichtiger beim Umschulden eines Fremdwährungsdarlehens für eine selbstgenutzte Wohnung einen Verlust erleidet und die Wohnung später vermietet, können nur die Schuldzinsen für den Teil des Darlehens abgezogen werden, der den ursprünglichen Anschaffungskosten der Wohnung entspricht.

Info

Betrieblicher Zinsaufwand: Abzugsfähigkeit und Begrenzungen

Nach § 4 Abs. 4a EStG sind betriebliche Schuldzinsen nicht abziehbar, wenn Überentnahmen erfolgen. Eine Überentnahme liegt vor, wenn die Entnahmen die Summe aus Gewinn und Einlagen des Wirtschaftsjahres übersteigen.

Nicht abziehbare Schuldzinsen werden mit 6 % der Überentnahme des aktuellen Jahres sowie den Überentnahmen der Vorjahre ermittelt, abzüglich der Unterentnahmen. Der Abzug ist betriebsbezogen zu betrachten.

Darlehensmittel, die auf ein Kontokorrentkonto ausgezahlt werden, gelten als zur Finanzierung von Wirtschaftsgütern des Anlagevermögens verwendet, wenn die Zahlung innerhalb von 30 Tagen erfolgt. Bei längeren Zeiträumen muss der Finanzierungszusammenhang nachgewiesen werden.

Die Investitionszulage wird nicht beim Gewinn nach § 4 Abs. 1 EStG berücksichtigt und hat keinen Einfluss auf die Berechnung der nicht abziehbaren Schuldzinsen.

Es bleibt abzuwarten, ob der BFH entscheidet, dass Verluste aus früheren Jahren in die Berechnung der nicht abziehbaren Schuldzinsen einfließen können.

Wann und wohin werden die Zinsen ausgezahlt?

Die sogenannte Zinsauszahlung erfolgt in aller Regel auf ein Girokonto, das die Anleger benennen. Üblicherweise erfolgt die Auszahlung nach dem Ablauf der vertraglich vereinbarten Laufzeit, beispielsweise eines Kredites oder Bausparvertrages.

Die Auszahlung der Zinsen für ein Tages- oder Festgeldkonto kann die Bank in verschiedenen Intervallen festlegen:

  • Monatlich
  • Quartalsweise
  • Jährlich

Die Zinsen Abgrenzung bezeichnet die buchhalterische Erfassung von Zinsaufwand, der in einem bestimmten Zeitraum anfällt, aber erst in einem späteren Zeitraum gezahlt wird, um eine periodengerechte Gewinnermittlung zu gewährleisten.

Zinsrechner: Zinsen selbst berechnen

Sie wollen die Höhe der Zinsen selbst berechnen? Mit unserem einfachen Zinsrechner tragen Sie lediglich den Anlagebetrag, den jährlichen Zinssatz sowie die Laufzeit ein und können so berechnen mit welchem Zinsertrag Sie rechnen können.

Zinsen aktuell: Wo gibt es gute Zinsen?

Die Zinsentwicklung wird hauptsächlich von der Europäischen Zentralbank beeinflusst, da sie den Leitzins festlegt. Um die Finanzkrise im Jahr 2008 zu bewältigen, wurde er im letzten Jahrzehnt kontinuierlich gesenkt und seit 2022 in einzelnen Schritten wieder angehoben.

Ziel dieser Anhebung war es, die hohe Inflation in den Griff zu bekommen und wieder an die 2-Prozentmarke heranzuführen.

Info

So hoch ist der aktuelle Leitzins

Aktuell liegt der Leitzins bei 4,5 Prozent. Da die Inflation weiter sinkt und die Konjunktur schwächelt, ist jedoch davon auszugehen, dass die EZB den Leitzins in absehbarer Zeit senkt.

Wie wirken sich niedrige Leitzinsen und negativen Zinsen auf Banken und Sparkassen aus?

Banken und Sparkassen zählen zu den Verlierern, wenn der Leitzins niedrig ist. Der Negativzins führt dazu, dass Banken mit Sparangeboten kaum Geld verdienen und ihrer wirtschaftlichen Rolle nicht ausreichend nachkommen können. Geld auf einem Sparkonto anlegen lohnt sich bei den jetzigen Zinsen daher nicht.

Anleger sind daher zunehmend auf der Suche nach anderen Sparmöglichkeiten, um ihr Vermögen zu schützen. Zu diesen zählen:

  • Staatsanleihen
  • Immobilien
  • Oldtimer
  • Edelmetalle
  • Kunstwerke
  • Aktien

Zu den Gewinnern der Nullzinsen zählen die Staaten der Euro-Zone, also auch Deutschland: Günstiger als aktuell konnte die Bundesregierung noch nie Schulden machen und sie bekommt dank Negativzins sogar noch Geld dafür.

Aber auch alle, die jetzt einen Kredit abschließen, profitieren von den Minuszinsen – Verbraucher wie Unternehmen gleichermaßen.

Zusammenfassung

Zinsen zusammengefasst

  • Als Zinsen bezeichnet man den Preis für Geld, das über einen befristeten Zeitraum zur Verfügung gestellt wird.
  • Der Zinsbetrag berechnet sich aus dem Zinssatz, der Laufzeit und der Höhe des Geldbetrages.
  • Zinsen sollen die Wirtschaft positiv beeinflussen: Das Geld soll zu den Menschen gelangen, die eine Gesellschaft durch Güter und Dienstleistungen voranbringen.
  • Zinsen bestehen aus den vier Komponenten Bearbeitungsgebühr, Liquiditätsprämie, Risikoprämie und Inflationsprämie.
  • Der Zinssatz bezeichnet die Höhe der Zinsen. Er orientiert sich an Angebot und Nachfrage.
  • Der aktuelle Zinssatz liegt bei 4,5 Prozent. Anleger erhalten also keine Zinsen fürs Sparen oder Guthaben auf dem Girokonto.
  • Als effektiven Zinssatz bezeichnet man die kompletten Kosten eines Kredits bezogen auf dessen nominale Höhe. Er wird in Prozent der Auszahlung angegeben.
  • Der monatliche Zinssatz kann mithilfe einer einfachen Formel berechnet werden: Zinsen pro Monat = (Kreditbetrag x Zinssatz) ÷ (100 x 12)
  • Die Zinsenauszahlung erfolgt entweder nach dem Ablauf der Laufzeit (bspw. eines Kredits) oder kann für Tages- oder Festgeldkonten von der Bank in verschiedenen Intervallen festgelegt werden: monatlich, quartalsweise oder jährlich.