Call to Action

Broker
‍einfach erklärt

Lexware
Kategorie
This is some text inside of a div block.
corona-hinweis
Hinweis: Gendergerechte Sprache ist uns wichtig. Daher verwenden wir auf diesem Portal, wann immer möglich, genderneutrale Bezeichnungen. Daneben weichen wir auf das generische Maskulinum aus. Hiermit sind ausdrücklich alle Geschlechter (m/w/d) mitgemeint. Diese Vorgehensweise hat lediglich redaktionelle Gründe und beinhaltet keinerlei Wertung.
Definition

Was ist ein:e Broker:in?

Ein:e Broker:in, auch Börsenmakler:in genannt, ist ein:e Dienstleister:in, der oder die auf Anweisung von Kund:innen Aufträge an der Börse oder im außerbörslichen Handel ausführt.

Broker:in: Aufgaben und Arbeitsweise

Bei einem Broker oder einer Brokerin handelt es sich um eine:n spezialisierte Anbieter:in, der oder die für seine bzw. ihre Kund:innen Wertpapiergeschäfte an der Börse ausführt. Ein:e Broker:in handelt auf Anweisung und auf die Rechnung von anderen Personen. Er oder sie ist das Verbindungsglied zwischen den Anleger:innen auf der einen Seite und den Börsen auf der anderen. Ohne Broker:in können Privatpersonen und institutionelle Anleger:innen nicht an der Börse handeln. Die Bedeutung des Brokers oder der Brokerin für den Handel mit Aktien und Wertpapieren ist nicht zu unterschätzen.

Der Broker oder die Brokerin gibt den erhaltenen Auftrag, an die Börse oder einen außerbörslichen Handelsplatz (OTC) weiter. In der Regel passiert das elektronisch über eine Handelsplattform. An der Börse wird die Order dann ausgeführt, sofern nichts dagegen spricht. Für die Arbeit verlangt der Broker oder die Brokerin Gebühren, die sogenannten Transaktionsgebühren oder Courtage, manchmal auch als Brokerage bezeichnet. Diese können je nach Anbieter:in ganz unterschiedlich hoch sein.

Als Broker:in können folgende Institutionen und Personen auftreten:

  • Direktbanken
  • Filialbanken
  • Privatpersonen
  • sogenannte Neo-Broker:innen
Info

Die Voraussetzungen, um Broker:in zu werden

Broker:innen kümmern sich um die Finanzen ihrer Kund:innen. Deswegen ist die Tätigkeit eines deutschen Brokers stark reguliert.

Definition: Was ist ein:e Neo-Broker:in?

Diese Anbieter:innen sind relativ neu am Markt sind und beschränken sich im Unterschied zu den klassischen Banken auf die Depotführung und Ausführung der Order. Sie werden daher auch Direktbroker genannt. Einige Neo-Broker gibt es nur als App und damit ausschließlich als Anwendung für das Smartphone. Hausbanken oder Direktbanken bieten zusätzlich zum Depot ein Girokonto oder andere Konten an.

Bei einigen Neo-Brokern liegt das Konto, über das die Wertpapiergeschäfte abgewickelt werden, gar nicht bei ihnen, sondern bei einer anderen Bank. Andere Neo-Broker verzichten komplett auf ein Verrechnungskonto und legen die Geldbeträge, die ihre Kund:innen aktuell nicht investiert haben, selbst an den Kapitalmärkten an. Die Gebühren und Kosten bei diesen jungen Fintech-Unternehmen sind häufig deutlich geringer als bei klassischen Banken, weshalb man Neo-Broker auch Discount Broker:innen nennt.

Was kann ich über eine:n Broker:in handeln?

Was Anleger:innen über ihren jeweiligen Broker oder ihre Brokerin handeln können, hängt davon ab, für welche Art von Broker:in sie sich entschieden haben. Unter anderem stehen diese Arten von Broker:innen zur Auswahl:

  • Aktien- oder Wertpapier-Broker: Anleger:innen können mit Aktien oder Wertpapieren handeln. Im englischen Sprachraum werden diese Broker:innen als Stock Broker:in bezeichnet.
  • Forex Broker:in: Sie haben sich auf Devisen spezialisiert.
  • CFD Broker:in: Sie bieten die Möglichkeit, Differenzkontrakte, also hoch spekulative Anlagen, zu handeln.
  • Allround Broker:in: Diese geben Anleger:innen die Möglichkeit, nahezu alle am Markt verfügbaren Wertpapiere und Derivate über sie zu handeln.
  • Prime Broker:in: Richten sich an institutionelle Anleger:innen. Sie verwalten das Anlagevermögen von Hedgefonds.
Tipp

Unterschiedliche Einteilungen von Broker:innen möglich

Die Einteilung der Broker:in in diese verschiedenen Kategorien bedeutet nicht zwangsläufig, dass Anleger:innen nur diejenigen Finanzprodukte dort handeln könnten. Obwohl ein CFD Broker hauptsächlich Differenzkontrakte im Angebot hat, kann er ebenfalls Devisen haben oder Anleger:innen können dort auch Optionen handeln.

Wie kann ich über eine:n Broker:in handeln?

Damit Anleger:innen über den oder die Broker:in handeln können, stellt er oder sie ihnen eine Handelsplattform zur Verfügung. Damit unterscheidet sich der heutige Handel ganz fundamental von der Art und Weise, wie man früher an der Börse Aktien und Wertpapiere gehandelt hat. Der Handel an Börsen läuft heute vorwiegend digital. Man braucht keine:n Broker:in mehr, der  oder die physisch die Aufträge am jeweiligen Handelsplatz weitergibt. Es genügt, wenn er oder sie die dafür notwendige Infrastruktur zur Verfügung stellt.

Im Hinblick auf die Handelsplattform können sich Broker:innen voneinander unterscheiden. Einige bieten eine individuelle Plattform an, die speziell auf ihr Angebot zugeschnitten ist. Andere dagegen greifen auf eine sogenannte brokerübergreifende Handelsplattform zurück. Sie werden aus diesem Grund auch Meta Trader:innen genannt.

Wenn sich Anleger:innen für eine:n Direktbroker:in entschieden haben, verschafft er oder sie ihnen über die Plattform direkten Zugriff zu den Märkten. So können Sie Ihre Order jederzeit in Auftrag geben. Sie müssen nicht warten, bis ein:e Börsenmakler:in Ihre Order entgegennimmt und an die Börse weiterleitet. Wann die Order ausgeführt wird, hängt von den individuellen Bedingungen für den Handel bei den unterschiedlichen Broker:innen ab.

Broker:in und Depot: Die Unterschiede

Im Depot bewahren Anleger:innen die Wertpapiere auf, die der Broker oder die Brokerin auf Anweisung gekauft hat. In früheren Zeiten, als Aktien tatsächlich noch in Papierform gehandelt wurden, gab es in den Banken Schließfächer, in denen man die Wertpapiere aufbewahrte. Heute ist das anders: Im Depot verwaltet man Wertpapiere, die digital geführt werden.

Diese Wertpapiere sind zum Beispiel:

  • Aktien
  • Anleihen
  • Fonds
  • Derivate
  • ETFs
  • Forex
  • CFDs
  • Rohstoffe

Die Kosten beim Handel über Broker:innen

Die Kosten für den Handel über eine:n Broker:in können ganz unterschiedlich sein. Eine Voraussetzung, um überhaupt handeln zu können, ist die Eröffnung eines Handelskontos. Einige Broker:innen verlangen schon für diesen ersten Schritt Gebühren, während er bei anderen kostenlos ist. Wieder andere Broker:innen bieten die Depotführung nur dann kostenlos an, wenn ein bestimmtes Mindestvermögen vorhanden ist.

Anleger:innen, die ihr Depot bei einer Filialbank eröffnet haben, sollten die Kosten besonders im Blick behalten. Denn gerade Filialbanken verlangen häufig von ihren Kund:innen eine Gebühr für die Positionen, die sie im Depot führen. Das kann entweder ein pauschaler Betrag sein, oder sie berechnen jede Position einzeln (in der Regel zahlen Anleger:innen einen bestimmten Prozentsatz der jeweiligen Position an die Bank).

Bei dem aktiven Handel über eine:n Broker:in fallen zusätzliche Gebühren an. Diese nennt man Orderentgelte. Sie sind das eigentliche Geschäftsmodell des Brokers oder der Brokerin.

Auch in Bezug auf die Orderentgelte unterscheiden sich die verschiedenen Broker:innen untereinander:

  • Einige Broker:innen bieten ihren Kund:innen Festpreise für jede Order an.
  • Andere stellen einen prozentualen Anteil der aufgegebenen Order in Rechnung.
  • Neo-Broker:innen zeichnen sich durch relativ geringe Orderentgelte aus.
  • Einige – darunter der deutsche Broker Trade Republic – bieten ihren Kund:innen die Möglichkeit, schon für einen Euro eine Order an der Börse aufzugeben.

Fremdgebühren beim Handel über Broker:innen

Läuft die Order, also der Kauf oder Verkauf über eine Börse, im Gegensatz zum außerbörslichen Handel, fallen wiederum Kosten an.

Diese können bestehen aus:

  1. Trading-Gebühr: Diese Gebühr ist auch unter dem Begriff Börsenplatz-Entgelt bekannt und richtet sich nach der jeweiligen Börse, an der die Anleger:innen handeln. Anleger:innen sollten bei der Trading-Gebühr mit Kosten zwischen 0,01 und 0,05 Prozent des Handelsvolumens rechnen.
  2. Handelsentgelt: Auch geläufig unter dem Namen Maklercourtage. Das Handelsentgelt ist gewissermaßen die direkte Bezahlung für die Börsenmakler:innen.
  3. Clearing & Settlement: Obwohl die Begriffe aus dem englischen Sprachraum stammen, werden sie auch an den Handelsplätzen in Deutschland erhoben. Häufig liegen die Kosten unter einem Euro.

Zusätzlich zu den genannten Gebühren sollten Anleger:innen noch weitere Kosten im Blick haben. Hierzu gehört die sogenannte Geld-Brief-Spanne, die auch unter dem Namen (bid-ask-) Spread bekannt ist. Gemeint ist damit, dass Aktien und Wertpapiere einen höheren Preis haben, wenn sie gekauft werden, als wenn sie verkauft werden. Kaufen Anleger:innen zum Beispiel ein Wertpapier und verkaufen es sofort wieder, ohne dass sich der Kurs bewegt hat, verlieren sie Geld. Das liegt allein am Spread, der dafür sorgt, dass die Anleger:innen für den Kauf mehr zahlen müssen, als sie für den Verkauf des Finanzproduktes zurückbekommen.

Neben dem Handel an Handelsplätzen und über Banken gibt es außerdem die Möglichkeit des außerbörslichen Handels (OTC). Hierbei handeln Anleger:innen direkt mit dem Emittenten, bei Derivaten ist dieses Vorgehen durchaus üblich. Der Vorteil für Anleger:innen: Bei einigen Broker:innen ist diese Art des Handelns kostenfrei.

Seriöse Broker:in finden: Welche:r passt zu mir?

Gerade für Anfänger:innen kann die Suche nach einem guten Broker oder einer guten Broker:in schwierig sein. Denn sie wissen häufig noch nicht, worauf sie achten müssen und geraten so schneller an betrügerische Broker:innen. Wenn Sie auf der Suche sind, sollten Sie sich zunächst im Klaren darüber sein, was Sie suchen. Der erste Schritt ist daher die Entscheidung zwischen Online Broker:in und Hausbank. Beide Arten von Broker:innen sprechen verschiedene Zielgruppen an und haben ganz unterschiedliche Preise.

Online Broker:in
Hausbank
Depotführung häufig zu geringen Kosten oder kostenlos.
Depotführung meist nicht kostenlos.
Keine individuelle Beratung bei Anlageentscheidungen.
Berater:in steht zur Verfügung, um Fragen zu klären und die Strategie zu besprechen. Jedoch vertreten Bankberater:innen häufig die Interessen ihrer Bank. Fraglich ist, ob die Beratung wirklich immer objektiv ist.
Spezialisierte Broker:innen, wie CFD-, Krypto, Daytrading- oder ETF-Broker:innen: können gezielt zu ihrem Fachgebiet beraten.
Beratung bei Hausbanken eher allgemein.
Order können jederzeit und ortsunabhängig aufgegeben werden.
Ausführung der Order nur, wenn Filiale geöffnet ist.
Außerbörslicher Handel möglich.
Außerbörslicher Handel in der Regel nicht möglich.

Wenn Sie auf der Suche nach dem richtigen Broker oder der richtigen Brokerin sind und ein Depot eröffnen möchten, finden Sie im Internet zahlreiche Seiten zu diesem Thema. Hier können Sie sich mit wenigen Klicks durch die verschiedenen Angebote navigieren und so einen Broker-Vergleich durchführen. Das erleichtert unter Umständen die Entscheidung für oder gegen eine:n bestimmte:n Broker:in. Sie sollten die Entscheidung nicht in erster Linie danach treffen, wie günstig der Broker oder die Brokerin ist. Die Zuverlässigkeit der Handelsplattform, der Kundenservice oder die Möglichkeit einer individuellen Beratung sollten ebenfalls eine Rolle bei der Wahl spielen.

Zusammenfassung

Broker:in zusammengefasst

  • Broker:innen führen Aufträge ihrer Kund:innen an den jeweiligen Handelsplätzen aus.
  • Online Broker:innen und Neo Broker:innen stellen die Infrastruktur zur Verfügung, mit denen Anleger:innen ihre Order selbst in Auftrag geben können.
  • Das führt dazu, dass Anleger:innen ort- und zeitunabhängig traden können.
  • Einige Broker:innen haben sich auf bestimmte Anlageklassen spezialisiert und bieten hier fundierte Beratung an.
  • Die Kosten der verschiedenen Broker:innen unterscheiden sich deutlich voneinander. Anfänger:innen sollten daher die unterschiedlichen Angebote miteinander vergleichen.