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Betriebs­mittel

einfach erklärt

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Definition

Definition: Was sind Betriebsmittel?

Betriebswirtschaftslehre (BWL) sind Betriebsmittel alle Anlagen und Güter, die notwendig für die betriebliche Leistungserbringung eines Unternehmens sind. Dabei werden sie allerdings, anders als Rohstoffe, nicht verbraucht, sondern dauerhaft eingesetzt und abgenutzt. Sie gehören zu den elementaren Produktionsfaktoren, denn ohne Betriebsmittel könnte ein Unternehmen die Produktion nicht gewährleisten.

Welche Arten von Betriebsmittel gibt es?

Ein Betriebsmittel wird als Gebrauchsgegenstand verwendet und fließt nicht als Rohstoff in die Produktion ein. Es wird über einen langen Zeitraum dauerhaft eingesetzt. Welche Betriebsmittel zum Einsatz kommen, hängt von der Branche und dem herzustellenden Produkt ab. Man unterscheidet zwischen materiellen und immateriellen Betriebsmitteln:

Materielle Betriebsmittel sind z. B.:
  • Grundstücke
  • Gebäude
  • Maschinen und maschinelle Anlagen
  • Fuhrpark
  • Geschäftsausstattung
  • Werkzeuge
Immaterielle Betriebsmittel sind z. B.:
  • Betriebliche Konzessionen
  • Patente
  • Lizenzen
  • Rechte, wie z. B. Schutzrechte
  • Firmenwert
  • Informationen und Wissen

Die Leistungsfähigkeit, die ein Betriebsmittel für die jeweilige Produktion hat , hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Modernität
  • Betriebsfähigkeit
  • Abnutzungsgrad
  • Eignungsgrad für eine bestimmte Produktion

Was ist eine Betriebsmittelliste?

Im Rahmen des ökologischen Landbaus in Deutschland erstellt das Forschungsinstitut für Biologischen Landbau (FiBL) eine Liste der Betriebsmittel, die hierfür zugelassen sind. Diese sogenannte Betriebsmittelliste ergänzt bzw. aktualisiert das Institut jährlich. Zudem enthält sie nur Betriebsmittel, die nach der EG-Öko-Verordnung oder teilweise nach Verbandsrichtlinien deutscher Bioverbände zugelassen sind.

Hersteller können den Antrag zur Aufnahme in diese Liste freiwillig stellen, weshalb die Betriebsmittelliste der FiBL nicht rechtsverbindlich ist. Produkte, die nicht hier erscheinen, müssen also nicht zwangsläufig unzulässig sein.

Was ist der Unterschied zwischen Betriebsmittel und Arbeitsmittel?

Sowohl Arbeitsmittel als auch Betriebsmittel sind geläufige Begriffe in der Wirtschaft und werden oft als Synonyme verwendet. Dabei sind sie das nicht direkt. Betriebsmittel können je nach Anwendungsbereich in Produktionsmittel und Arbeitsmittel aufgeteilt werden. Dabei werden Produktionsmittel bei der Fertigung und Arbeitsmittel eher in den administrativen Abläufen des Unternehmens eingesetzt.

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Was sind elektrische Betriebsmittel?

Zu den elektrischen Betriebsmitteln zählen elektrische Bauelemente, elektrische Baugruppen oder Geräte einer elektrischen Anlage. Die Unfallverhütungsvorschrift bezeichnet damit alle Gegenstände, die ganz oder teilweise Energie anwenden bzw. Informationen übertragen, verteilen oder verarbeiten. In industriellen Anlagen sind elektrische Betriebsmittel mit der Betriebsmittelkennzeichnung BMK versehen. Diese werden gleichzeitig am Stromlaufplan bzw. Schaltplan eingetragen.

Wann steht eine Prüfung von elektrischen Betriebsmitteln an?

Unternehmen sollten materielle elektrische Betriebsmittel in regelmäßigen Abständen und über den kompletten Lebenszyklus hinweg prüfen. Nur so kann sichergestellt werden, dass bei deren Benutzung keine Gefahr für die Mitarbeiter ausgeht. Wie oft bzw. in welchem Umfang Betriebsmittelprüfungen stattfinden , hängt vom jeweiligen Betriebsmittel ab. Dies betrifft insbesondere elektrische Betriebsmittel wie Werkzeuge, Fahrzeuge und Maschinen.

Generelle Prüftermine stehen an, wenn:

  • es zum ersten Mal in Gebrauch ist
  • Änderungen anstehen
  • ggf. regelmäßige Kontrolltermine anfallen

Welche verschiedenen elektrischen Betriebsmittel gibt es?

1. Ortsfeste Betriebsmittel

Darunter fallen elektrische Betriebsmittel, die während ihrer Nutzung nicht bewegt werden können oder sollen. Das liegt entweder daran, dass sie nur schwer beweglich oder fest angebracht sind. Hierzu zählen Verteileranlagen, Maschinen sowie stationäre und nicht-stationäre Anlagen.

Klassische ortsfeste Betriebsmittel sind z. B.:

  • Motoren
  • Elektrische Leitungen und Steckdosen
  • Kühlschränke oder Herdanlagen
  • Deckenlampen

Unterschied zwischen stationären und nicht stationären Anlagen:

  • Stationäre Anlagen sind fest eingebaute elektrische Anlagen oder Maschinen in Bauwerken, Fahrzeugen oder Containern, wie z. B. die elektrische Installation.
  • Nicht-stationäre Anlagen sind nur vorübergehend an einem Ort in Betrieb eingesetzte Anlagen oder Maschinen, wie z. B. zur Energieversorgung auf Baustellen.
2. Ortsveränderliche Betriebsmittel

Zu den ortsveränderlichen Betriebsmitteln zählen vor allem leichtere, bewegliche Güter, deren Einsatz flexibel und nicht an einen Standort gebunden sind. Dabei ist es unerheblich, ob sie bewegt oder immer am selben Ort eingesetzt werden. Diese Betriebsmittel sind nicht verbaut und verfügen über einen Stromanschluss.

Klassische ortsveränderliche Betriebsmittel sind z. B.:

  • Büroausstattung wie Monitore oder Drucker
  • Maschinen in Werkstätten, elektrisch betriebene Handwerkzeuge wie Bohrmaschinen, Kabeltrommel
  • Großgeräte in Küchen bzw. Haushaltgeräte wie Kaffeemaschine oder Wasserkocher

Tendenziell gelten für ortsveränderliche Betriebsmittel besondere Prüffristen, da sie durch die Bewegung oft einer höheren Belastung ausgesetzt sind.

Kann man Betriebsmittel finanzieren?

Ja, Unternehmer können das tägliche Geschäft finanzieren. Dafür gibt es sogenannte Betriebsmittelkredite, die entweder die  Hausbank oder eine Förderbank vergeben. Als weitere Alternative gibt es Firmen, die Kredite zur Betriebsmittelfinanzierung zur Verfügung stellen.

Was ist eine Betriebsmittellinie?

Das was bei den Privatkunden der Dispokredit ist, ist bei einem Unternehmen der Kontokorrentkredit. Das bedeutet, dass Firmen bei Engpässen in der Liquidität, wie z. B. zwischen Ressourcenkauf und Endproduktverkauf, das Firmenkonto überziehen dürfen. Der Rahmen dafür wird mittels eines Kreditvertrags festgehalten: der sogenannte Kontokorrentvertrag. In vielen Kreditinstituten wird diese Art der Finanzierung aber auch als Betriebsmittellinie bezeichnet.

Zusammenfassung

Betriebsmittel zusammengefasst

  • Bedeutung: Betriebsmittel sind alle Produktionsfaktoren, also Anlagen und Güter, die notwendig für die betriebliche Leistungserbringung eines Unternehmens sind.
  • Betriebsmittel werden für die Produktion eingesetzt, aber nicht dabei verbraucht. Es sind also keine Ressourcen.
  • Beispiele für Betriebsmittel sind Gebäude, Maschinen, Fuhrpark, aber auch Lizenzen und Patente.
  • Je nach Branche und Produkt kommen unterschiedliche Betriebsmittel zum Einsatz.
  • Es gibt materielle und immaterielle Betriebsmittel.
  • Zu den materiellen elektrischen Betriebsmitteln zählen elektrische Bauelemente, elektrische Baugruppen oder Geräte einer elektrischen Anlage.
  • Elektrische Betriebsmittel unterscheiden sich in ortsfeste und ortsveränderliche Betriebsmittel.
  • Ortsfeste Betriebsmittel können wiederrum stationär oder nicht-stationär sein.
  • Unternehmen müssen sowohl ortsfeste als auch ortsveränderliche elektrische Betriebsmittel regelmäßig prüfen.
  • Unternehmer können ihre Betriebsmittel über Kredite von Haus- und Förderbanken finanzieren.