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Logistik

einfach erklärt

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Definition

Definition: Was ist Logistik?

Die Definition von Logistik ist die Planung, Steuerung und Kontrolle von materiellen oder immateriellen Warenströmen, von Personenströmen sowie von Informationsströmen. Zudem ist die Logistik ein eigener Wirtschaftszweig sowie eine interdisziplinäre Wissenschaft. Insgesamt handelt es sich bei der Logistik um einen komplexen Ablauf verschiedener Teilbereiche. Jeder Bereich der Logistik knüpft an den anderen an und zeigt den langen Weg von der Beschaffung von Rohstoffen über die Vermarktung bis hin zu Versand und schließlich Entsorgung.

Die Teilbereiche der Logistik

Die Logistik wird aus betriebswirtschaftlicher Betrachtungsweise in vier Teilbereiche untergliedert:

  1. Beschaffungslogistik - der Prozess vom Wareneinkauf über den Transport zum Eingangslager oder zur Produktion.
  2. Produktionslogistik - Planung, Steuerung und Kontrolle der innerbetrieblichen Umschlag-, und Lagerprozesse.
  3. Distributionslogistik – alle notwendigen Logistikprozesse, um Güter von einem Unternehmen zu den Kund:en zu überführen.
  4. Entsorgungslogistik – Maßnahmen zur Vorbereitung und Durchführung der Entsorgung.

Die Kontrolle sämtlicher Kosten in allen Logistik-Teilbereichen ist stets im Fokus der jeweiligen Unternehmen. Dazu gehört auch die Optimierung der Verpackungen für die jeweiligen Transportarten. Bei der Entsorgungslogistik ist schließlich die Frage der jeweiligen Entsorgungsmöglichkeiten, bzw. der möglichen Wiederverwertung zentral. Daher unterscheidet man in diesem Segment die Rückführungs-, Umkehr-, sowie die Rücknahmelogistik.

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Was passiert auf der Funktionsebene der Logistik?

Auf der Funktionsebene unterteilt sich die Logistik in einzelne Bereiche wie die innerbetriebliche und außerbetriebliche Steuerung des Umschlags. Darüber hinaus kennt die Logistikbranche neben dem sogenannten Bestandsmanagement auch das gesamte Lagersystem inklusive dem Be-, Um-, und Entladen von Waren, Gütern oder Personen.

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Die 6 R in der Logistikbranche

Die Aufgaben der Logistik, also der Sicherstellung von Transport, Lagerung, Bereitstellung, Beschaffung und Verteilung von Gütern oder Personen, kennen verschiedene Kriterien. Diese werden mittlerweile als die 6 R in der Logistik bezeichnet:

  1. richtige Ware
  2. zum richtigen Zeitpunkt
  3. in der richtigen Menge
  4. der richtigen Qualität
  5. zum richtigen Preis
  6. am richtigen Ort

Diese Regel verdeutlicht, dass eine logistische Wertschöpfungskette nur optimal abläuft, wenn jedes der 6 R Kriterien richtig erfüllt wird. Dabei haben in der Vergangenheit die Faktoren Zeit, also die pünktliche Lieferung, sowie das Kostenmanagement immer mehr an Bedeutung gewonnen.

Dazu entwickeln sich aktuell weitere Kriterien, die eine 7 R Regel in naher Zukunft wahrscheinlich werden lassen. Dazu gehören zum Beispiel die richtigen Informationen zu Gütern, Verpackungen und dem Kundenmanagement.

Welche Rolle spielt die Digitalisierung bei Logistikprozessen?

Auch bei Logistikprozessen spielt die Digitalisierung eine zunehmend zentrale Rolle. Softwarelösungen wie zum Beispiel das „Enterprise-Resource-Planning“ (ERP-System) erleichtern die ständige Herausforderung der jeweiligen Logistikkonzepte. Ressourcen wie Kapital, Personal, Betriebsmittel, Material sowie Informations- und Kommunikationstechnik im Sinne des Unternehmenszwecks rechtzeitig und bedarfsgerecht zu planen, zu steuern und zu verwalten stehen im Fokus digitaler Lösungen. Schließlich ist auch das digitale Informationsmanagement für die moderne Logistikplanung ein wichtiges Kriterium für den reibungslosen Ablauf.

Info

Was ist die Kontralogistik?

Unter der sogenannten Kontralogistik versteht man eine langfristige Zusammenarbeit zwischen Unternehmen oder Dienstleistern und einem Logistikunternehmen. Dabei handelt es sich nicht nur um die übliche Lagerwirtschaft oder Lagerhaltung, sondern auch um spezielle Serviceleistungen im Bereich Materialfluss oder um das Controlling in der jeweiligen Logistik. Die Kontralogistik beantwortet individuelle Kundenbedürfnisse und bietet eine Optimierung einzelner Logistikkonzepte. Durch die jeweils im Detail angepassten Logistikprozesse ist die Zusammenarbeit von Unternehmen und Logistikmanagement des Dienstleisters nur über lange Zeiträume hinweg möglich.

Die Lösungen der Logistik

Die einzelnen Logistikprozesse unterteilen sich abermals in verschiedene Teilbereiche:

Lagerlogistik

Die Lagerlogistik umfasst die jeweilige Standortwahl sowie die Organisation des jeweiligen Lagers oder des Logistikzentrums.

Transportlogistik

Die Transportlogistik erfasst alle Transportmöglichkeiten auf dem Land, in der Luft und auf dem Wasser. Zu der Transportlogistik gehört auch das Logistikmanagement mit der Kalkulation und Planung.

Intralogistik

Die Intralogistik bildet die gesamte interne Logistik an einem bestimmten Logistikzentrum oder Standort ab. Dies umfasst auch die jeweilige Distributionslogistik an dem Standort.

Verpackungslogistik

Die Verpackungslogistik umfasst die Steuerung und Lösungen sämtlicher Verpackungen. Für die Logistikprozesse ist insgesamt die Verpackung der Güter von zentraler Bedeutung, da hierdurch auch Informationen transportiert werden.

Informationslogistik

Die Informationslogistik befasst sich mit allen Aspekten der um den Umschlag der Waren stattfindenden Informationsflüsse. Hierzu gehören auch die individuellen Informationssysteme inklusive modernster Blockchain-Technologien sowie dem Supply Chain Management in den jeweiligen Logistikkonzepten.

Filiallogistik

Die Filiallogistik umfasst die Logistikprozesse rund um die Belieferung von Geschäften und Filialen. Hierzu gehört auch das Anbieten von Lösungen bei Lagerhaltung bzw. dem Einsortieren von Waren.

Letzte-Meile-Logistik

Die Letzte-Meile-Logistik umfasst den Materialfluss vom Logistikzentrum zu den Endkunden.

Logistik 4.0

Logistikplanung und Logistikmanagement sind komplexe Vorgänge, deren Lösungen die Digitalisierung erleichtern kann. Die Logistik 4.0 umfasst die gesamte Vernetzung aller Logistikprozesse rund um Unternehmen. In der Zukunft werden sogenannte Cyber-physical Systems die Aufgaben der Logistik und deren Lösungen optimieren. Verschiedene Assistenzsysteme können bereits heute mittels Kameras oder Detektoren Entscheidungen treffen. Auch das Thema des autonomen Fahrens beeinflusst die Frage, wie die Logistik der Zukunft aussieht. Die Logistikkonzepte der Zukunft beruhen weitgehend auf Automation und „intelligenter“ Eigenproduktion und Transport.

Insgesamt kann die Digitalisierung der Logistikbranche Wachstumschancen und Wettbewerbsvorteile für Unternehmen und Dienstleister bieten. Branchenexperten gehen von rund 30 % Steigerungen der Produktivität in den Unternehmen aus. Logistik 4.0 bietet die Möglichkeit, unternehmensübergreifend Logistikprozesse digital und automatisiert zu steuern. Die zentralen Themen der Industrie und Logistik 4.0. sind Vernetzung, optimaler Kundenservice sowie Zeitmanagement. Dabei ist es wichtig zu berücksichtigen, dass in der Logistik auch der Controlling Bereich durch die Digitalisierung erhebliche Veränderungen erfährt. Hierzu gehören auch der gesamte papierlose Frachtverkehr sowie der automatisierte Umschlag von Waren. Darüber hinaus bieten neue Technologien zum Beispiel das auf Prognosen basierende Supply Chain Management neue Möglichkeiten für Logistikprozesse.

Welche Perspektiven bietet Logistik 4.0?

  • Lager-Roboter ergänzen menschliche Tätigkeiten. Auch beim Be- und Entladen können in Zukunft Roboter zu entscheidenden Faktoren in der Supply Chain werden.
  • Selbstfahrende Lieferfahrzeuge könnten ohne Rücksicht auf Zeitlimits oder Wetterbedingungen fahren.
  • Selbstfahrende Gabelstapler könnten schwere körperliche Arbeiten in Logistikzentren und Warenhäusern erleichtern.
  • Künstliche Intelligenzen können Transportlogistik und Beschaffungslogistik, Air Cargo und Schiffsverkehr erheblich vereinfachen.
  • Der boomende Online-Handel ist eine neue Herausforderung für die Multi-Channel Logistik und ermöglicht es den Kund:innen, aus unterschiedlichen Verkaufskanälen zu wählen und mittels stationärem Handel, Onlineshop oder aus dem Katalog Ware zu kaufen, beziehungsweise zu bestellen.
Info

Was sind Logistikkennzahlen?

Die Logistikbranche agiert mit Logistikkennzahlen, die eine Möglichkeit der Leistungsmessung bieten. Anhand der Logistikkennzahlen können Logistiker Lagerwirtschaft und Mengen, Transportlogistik und Lieferketten analysieren und optimieren. Die Logistikkennzahlen bemessen zudem Qualität und Produktivität und tragen zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit bei. Beispiele für Logistikkennzahlen:

  • Lieferqualität
  • Lieferzeit
  • Lagerbestände
  • Sendungen
  • Transportkosten
  • Umschlag-Anzahl

Disposition in der Logistik

Die Logistikbranche muss – ebenso wie Industrie und Wirtschaft generell – mit möglichen Entscheidungen umgehen. Eine solche Disposition ist in der Logistik eine mögliche Auftragslage, die in das Entscheidungsverfahren einfließt. Ob eine Disposition als direkter Auftrag in das Produktionssystem eingeht, ist die Entscheidung der zuständigen Logistiker oder eines Computers, wenn in dem jeweiligen Logistikzentrum bereits ein digitales Hostsystem mit einem Warehouse-Management-System besteht.

Das Logistikmanagement – insbesondere in der Intralogistik – muss an vielen Stellen mit unklaren Auftragslagen oder Informationen umgehen. Oft handelt es sich bei möglichen Aufträgen eher um Prognosen, welche dann in detaillierten Beschreibungen von möglichen Dispositionen in der Logistikplanung einfließen. Da eine Disposition in der Logistik bereits ein terminierte Zuweisung beinhaltet, sprechen Logistiker bereits von einer Feinplanung für den Umschlag der bestellten Güter.

Zusammenfassung

Logistik zusammengefasst

  • Die Logistik plant, steuert und kontrolliert die Ströme von Waren, Informationen und Menschen. Damit ist sowohl das wirtschaftliche als auch das gesellschaftliche Leben Zuständigkeitsbereich der Logistik.
  • Die Logistik lässt sich in verschiedene Teilbereiche gliedern. Diese setzen sich aus zahlreichen einzelnen Prozessen zusammen, die ineinandergreifen, um einen reibungslosen Ablauf der gesamten Logistik zu gewährleisten.
  • In der Wirtschaft entwickelt sich die Logistik mit einer verstärkten Zunahme von Automatisierungen. Digitalisierung und moderne Technologien führen dazu, dass Prozesskosten und Prozesszeiten sowie Fehleranfälligkeiten immer weiter reduziert werden.
  • Die 6 R der Logistik definieren die Kriterien, wie Waren oder Personen optimal bewegt und zugeliefert werden. Für die Zukunft erkennen Logistiker bereits die 7 R+ der Logistik.
  • Logistik 4.0 meint die Vernetzung und digitale Verzahnung von Prozessen, Objekten und Kunden durch Informations- und Kommunikationstechnologien mit dezentralen Entscheidungsstrukturen.
  • Das Logistikcontrolling ist ein Führungs- und Managementsystem. Es umfasst die Unternehmensbereiche der Budget- und Ressourcenplanung sowie der jeweiligen Kennzahlen.
  • Das Berufsfeld der Logistiker hat in einer Welt mit globalem Handel einen wachsenden Stellenwert. Zudem achten Logistiker darauf, dass es genügend Rohstoffe gibt und deren Verarbeitung sowie der Versand reibungslos verlaufen.