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Pro­duktivität

einfach erklärt

Hinweis: Gendergerechte Sprache ist uns wichtig. Daher verwenden wir auf diesem Portal, wann immer möglich, genderneutrale Bezeichnungen. Daneben weichen wir auf das generische Maskulinum aus. Hiermit sind ausdrücklich alle Geschlechter (m/w/d) mitgemeint. Diese Vorgehensweise hat lediglich redaktionelle Gründe und beinhaltet keinerlei Wertung.
Definition

Definition: Was ist Produktivität?

Produktivität ist eine wirtschaftswissenschaftliche Kennzahl. Sie steht für das Verhältnis zwischen Input, also das, was für die Produktion eingesetzt wird (Produktionsfaktoren), und Output, also das, was produziert wird (Ausstoß). Die Maßeinheiten können dabei variieren: Arbeitsstunden, Kapazität, Währung, Stückzahl/Menge, etc. Die Produktivität kann den Produktionsvorgang einer Fabrik, eines Unternehmens, eines Wirtschaftszweig oder der Volkswirtschaft eines ganzen Landes (z.B. Deutschland) messen. Der Begriff Produktivität wird sowohl in der Betriebswirtschaftslehre (BWL) als auch in der Volkswirtschaftslehre (VWL) verwendet.

Produktivität vs. Effizienz

Produktivität und Effizienz sind zwei Begriffe, die im Alltag oft als Synonyme verwendet werden. Und auch wenn die Begriffe durchaus verwandt sind, ist ihre Bedeutung trotzdem unterschiedlich.

Beide Terme bezeichnen den Vorgang aus eingesetzten Mitteln (Input) mehr herauszuholen, also den Output zu erhöhen. Die Herangehensweise ist das, was die Begriffe unterscheidet. Unter Steigerung der Produktivität bezeichnet man den Versuch, bei gleichbleibendem Input den Output zu erhöhen. Die Steigerung der Effizienz besteht hingegen darin, den gleichen Output mit weniger Input zu halten.

Ein tabellarischer Vergleich:

Input
Output
Steigerung der Produktivität
Gleichbleibende Ressourcen
Höherer Ausstoß
Steigerung der Effizienz
Weniger Ressourcen
Gleichbleibender Ausstoß

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Produktivität, Wirtschaftlichkeit, Rentabilität – was ist der Unterschied?

Produktivität, Wirtschaftlichkeit und Rentabilität sind sehr wichtige betriebswirtschaftliche bzw. volkswirtschaftliche Kennzahlen. Die Begriffe sind nicht als Synonyme zu verwenden. Hierin liegt der kleine, aber feine Unterschied:

  • Produktivität: Beschreibt das Mengen-Verhältnis zwischen Input (Ressourcen) und Output (Ausstoß) eines Betriebs.
  • Wirtschaftlichkeit: Beschreibt im Grunde das Gleiche, nur dass sie kein Mengen-, sondern ein Wert-Verhältnis misst. So werden hier Aufwand/Kosten und Ertrag/Erlös gegenübergestellt.
  • Rentabilität: Hierbei geht es darum, den Gewinn dem ursprünglich investierten Kapital gegenüberzustellen, um die Effizienz und den Erfolg einer Investition oder eines Geschäfts zu bewerten.

Produktivität im Unternehmen

Erfassen, messen, steigern. Die Produktivität eines Unternehmens zu berechnen ist enorm wichtig. Denn sie zeigt, ob das Verhältnis zwischen dem Ziel und den dafür eingesetzten Produktionsfaktoren gesund ist. Nicht nur der aktuelle Stand, sondern auch Strategien zur Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum ergeben sich ebenfalls aus dieser Auswertung.

Wie berechnet man die Produktivität?

Produktivität = Ausbringungsmenge (Output)/Einsatzmenge (Input)

Bei der Ermittlung der Produktivität teilt man immer die Ausbringungsmenge, also die erzeugten Güter oder Dienstleistungen, durch die eingesetzten Ressourcen, z. B. die dafür benötigte Zeit.

Mit welchen Kennzahlen lässt sich die Produktivität im Unternehmen messen?

Mit fast jeder Kennzahl, die mit den betrieblichen Prozessen zu tun hat, kann können Unternehmen messen, wie produktiv sie sind. Ob Personalabteilung, Produktion, Vertrieb oder Umsatz je Kunde – durch die unterschiedlichen Dimensionen bzw. Qualitäten der verschiedenen Kennzahlen lässt sich die Gesamtproduktivität eines Unternehmens allerdings nur schwer ermitteln. Deshalb setzt man zur Berechnung der Produktivität auf die Analyse einzelner Bereiche und ermittelt sogenannte Teilproduktivitäten.

Was sind Beispiele für Teilproduktivitäten?

  • Arbeitsproduktivität: erbrachte Dienstleistung oder Produktionsmenge/Arbeitsstunden
  • Maschinenproduktivität: Anzahl der erzeugten Güter/eingesetzte Maschinenstunden
  • Materialproduktivität: Produzierte Menge/Materialeinsatz
  • Beschäftigtenproduktivität: Gesamtumsatz/Kosten aller Mitarbeiter
  • Kapitalproduktivität: Wertschöpfung/eingesetztes Kapital

Wie kann man die Produktivität innerhalb eines Unternehmens steigern?

Ziel jedes Unternehmens ist es die eigene Produktivität zu steigern bzw. das Meiste aus den verfügbaren Ressourcen zu holen, den Gewinn zu maximieren und wettbewerbsfähig zu bleiben. Dafür gibt es verschiedene Ansätze, die in der Wirtschaft als effizient gelten:

1. Minimalprinzip

Kurz: Output ist festgelegt, Input ist variabel

Beim Minimalprinzip geht es darum, einen geplanten Ausstoß mit möglichst geringen Ressourcen zu erzielen. Um das zu erreichen, können Unternehmen z. B. der Einsatz von Material oder Zeit reduzieren. Dieses Prinzip nennt sich daher auch Sparsamkeitsprinzip.

2. Maximalprinzip

Kurz: Input ist festgelegt, Output ist variabel.

Beim Maximalprinzip versucht man, den höchstmöglichen Ausstoß mit festgelegten Ressourcen zu erzielen. Aus unternehmerischer Sicht spricht man hierbei von einer Gewinnmaximierung oder vom Ergiebigkeitsprinzip.

3. Extremumprinzip

Kurz: Input und Output sind variabel.

Die Ziele beim Minimal- und beim Maximalprinzip sind nicht miteinander kompatibel. Es würde bei gleichzeitiger Anwendung ein Konflikt entstehen. Daher gibt es noch einen dritten Ansatz: das Extremumprinzip. Dieses versucht aus möglichst wenigen Ressourcen einen möglichst hohen Ausstoß zu generieren.

Was bedeutet Grenzproduktivität?

Die Grenzproduktivität ist eine Kennzahl anhand welcher Unternehmen analysieren können, inwiefern sich der Ausstoß verändert, wenn der Input um eine Einheit variiert. Zum Beispiel: Wenn ein Unternehmen die Produktivität in der Produktion steigern möchte, kann es anhand der Grenzproduktivität erkennen, um wie viel sich die Produktionsmenge bei einer zusätzlichen Arbeitsstunde erhöht. Kurz: Wie verändert sich der Output, wenn eine Einheit im Input erhöht wird?

Welche Faktoren beeinflussen die Produktivität der Mitarbeitenden?

Das Arbeitsumfeld hat einen sehr hohen Einfluss auf die Produktivität der Beschäftigten.

Einige Faktoren, welche die Arbeitsproduktivität beeinflussen:

  • Verfügbare Technologien
  • Verfügbare Maschinen
  • Qualifikation der Angestellten: Wissen und Erfahrung
  • Gesundheit der Angestellten
  • Motivation der Angestellten: Betriebsklima, Vergütung, etc.

Wie kann man die Mitarbeiterproduktivität steigern?

Dies sind ein paar Maßnahmen, mit denen die Produktivität ihrer Mitarbeitenden erhöhen können:

  • Wertschätzung und erbrachte Leistung anerkennen
  • Transparenz zum Tätigkeitsumfeld bzw. Einsatzbereichs
  • Mitarbeitende in die Unternehmensprozesse einbinden
  • Verbesserung der Arbeitsbedingungen: flexible Arbeitszeiten, weniger Arbeitsstunden, ausreichende Pausen, Ausstattung des Arbeitsplatzes
  • Positives Betriebsklima
Zusammenfassung

Produktivität zusammengefasst

  • Produktivität ist eine wirtschaftswissenschaftliche Kennzahl, die das Verhältnis zwischen Input und Output beschreibt.
  • Produktivität und Effizienz sind zwar verwandte Begriffe, aber keinesfalls als Synonyme zu betrachten.
  • Produktivität, Wirtschaftlichkeit und Rentabilität sind betriebswirtschaftliche Kennzahlen, mit denen die Geschäftsprozesse kontrolliert und gemessen werden. Es sind ebenfalls keine Synonyme.
  • Die Formel zur Berechnung der Produktivität lautet: Produktivität= Output/Input.
  • Personalabteilung, Vertrieb, Produktion, Umsatz je Kunde, etc. Es gibt unzählige Kennzahlen, anhand deren man die Produktivität im Unternehmen messen kann.
  • Minimalprinzip, Maximalprinzip und Extremumprinzip sind Strategien zur Produktivitätssteigerung eines Unternehmens.
  • Arbeitsproduktivität steigern: Das Betriebsklima und das Arbeitsumfeld haben einen hohen Einfluss auf die Produktivität der Mitarbeitenden.
  • Ein Unternehmen kann die Arbeitsproduktivität der Mitarbeitenden durch verschiedene Maßnahmen aktiv verbessern.