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Buchungssätze
‍einfach erklärt

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Definition

Definition: Was ist ein Buchungssatz?

Buchungssätze sind ein Werkzeug der doppelten Buchführung. Sie geben an, welche Beträge auf welche Konten gebucht werden. Die grundlegende Form eines Buchungssatzes lautet „Soll an Haben“.

Das Festlegen eines Buchungssatzes wird als „Kontierung“ bezeichnet.

Bei einem Buchungssatz werden mindestens zwei Konten angesprochen. Die Buchung erfolgt auf sogenannten T-Konten. Auf dieser Seite zeigen wir Ihnen, wie man Buchungssätze bildet. Sie finden Beispiele für:

Eine Übersicht darüber, welche Konten man für eine Buchung zur Verfügung hat, bietet der Kontenplan, der auf dem Kontenrahmen basiert.

Buchungssätze für Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung

Grundsätzlich ist die Logik von Buchungssätzen immer die gleiche. Egal, ob Sie in der Debitorenbuchhaltung oder in der Kreditorenbuchhaltung gebildet werden. Die beiden Bereiche der Buchhaltung unterscheiden sich nur in betroffenen Konten:

Buchungssätze bilden

Der Aufbau eines Buchungssatzes ist in der Grundform immer gleich. Er lautet:

Soll an Haben

Das bedeutet: Bei einem Konto findet die Buchung auf der Soll-Seite statt, beim Gegenkonto auf der Haben-Seite.
Für die Bildung von Buchungssätzen kann die Darstellung in T-Konten hilfreich sein.

Auf welcher Seite des Kontos wird gebucht?

Ob ein Geschäftsvorfall im Soll oder im Haben eines Kontos gebucht wird ist von zwei Faktoren abhängig:

  1. Um welche Kontoart geht es?
  2. Handelt es sich um einen Zugang oder um einen Abgang?

Zu- und Abgänge werden auf den vier Kontoarten wie folgt verbucht:

Aktivkonto

SOLL
HABEN
Zugang
Abgang

Passivkonto

SOLL
HABEN
Abgang
Zugang

Aufwandskosten

SOLL
HABEN
Aufwand
ggf.
Korrekturbuchung

Ertragskonten

SOLL
HABEN
ggf.
Korrekturbuchung
Ertrag

Wenn man diese Systematik verinnerlicht hat, ist das Bilden von Buchungssätzen ganz einfach. Dafür kann das folgende Schema herangezogen werden.

Buchungssätze bilden in 5 Schritten

Das Bilden von Buchungssätzen erfolgt stets nach dem gleichen Schema:

  1. Betroffene Konten bestimmen (laut Kontenplan)
  2. Kontenarten bestimmen (Aktiv-/Passivkonto, Aufwands-/Ertragskonto)
  3. Bewegungen auf den Konten bestimmen (Zugang oder Abgang?)
  4. Konto-Seite festlegen (Soll oder Haben?)
  5. Buchungssatz formulieren: „Soll an Haben“

Einfache Buchungssätze bilden

Definition

Was ist ein einfacher Buchungssatz?

Wenn bei einer Buchung genau zwei Konten betroffen sind, spricht man von einem „einfachen Buchungssatz“.

Beispiel für einen einfachen Buchungssatz

Aus der Betriebskasse werden 100 € entnommen und in bar auf ein Bankkonto eingezahlt.

Wir wenden für diesen Geschäftsvorfall das oben genannte Schema an:

1. Konten
Bank
Kasse
2. Kontenarten
Aktivkonto
Aktivkonto
3. Bewegung
Zugang
Abgang
4. Konto-Seite
Soll
Haben
5. Der Buchungssatz lautet:
Bank
an
Kasse 100 €

Als T-Kontenmodell sieht der Geschäftsvorfall so aus:

Einfacher Buchungssatz in T-Konten: Bank an Kasse

Zusammengesetzte Buchungssätze bilden

Definition

Was ist ein zusammengesetzter Buchungssatz?

Wenn bei einem Geschäftsvorfall mehr als zwei Konten betroffen sind, spricht man von einem „zusammengesetzten Buchungssatz“.

Zusammengesetzte Buchungssätze kommen bei realen Geschäftsvorfällen in Unternehmen häufiger vor als einfache Buchungssätze. Der Grund: Meistens ist noch mindestens eine Steuerart (z. B. Mehrwertsteuer) zu berücksichtigen.

Beispiel für einen zusammengesetzten Buchungssatz

Wir kaufen bei einem Lieferanten eine neue Maschine für 11.900 € (brutto) ein.

Wir wenden für diesen Geschäftsvorfall das oben genannte Schema an:

1. Konten
Verbindlichkeiten aus LuL*
Maschinen
Vorsteuer
2. Kontenarten
Passivkonto
Aktivkonto
Aktivkonto
3. Bewegung
Zugang
Zugang
Zugang
4. Konto-Seite
Haben
Soll
Soll
5. Der Buchungssatz lautet:
Maschinen 10.000 €
Vorsteuer 1.900 €
an
Verbindlichkeiten 11.900 €

Buchungssätze Beispiele

Wir haben die Beispiele der gängigsten Buchungssätze für Sie zusammengetragen. Mit der Beschreibung der Geschäftsvorfälle können Sie selbst Buchungssätze üben und Ihre Lösungen mit unseren vergleichen.

Direkt zum Buchungssatz für…

Buchungssatz Abschreibung

Beispiel:
Abschreibung eines PKW aus dem Fuhrpark in Höhe von 6.000 €.

Konten:

  • Abschreibung (Aktivkonto) nimmt zu im Soll
  • Fuhrpark (Aktivkonto) nimmt ab im Haben

→ Aktivtausch

Buchungssatz
Abschreibung 6.000 €
an
Fuhrpark 6.000 €

Buchungssatz Rückstellungen bilden

Beispiel:
Es werden Pensionsrückstellungen in Höhe von 50.000 € gebildet.

Konten:

  • Aufwendungen für Altersversorgung (Aufwandskonto) nimmt zu im Soll
  • Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (Passivkonto) nimmt zu im Haben
Buchungssatz
Aufwendungen für Alters-versorgung 50.000 €
an
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 50.000 €

Buchungssatz Rückstellungen auflösen

Bei der Auflösung von Rückstellungen ist die Höhe der tatsächlich entstandenen Aufwendung entscheidend. Es sind drei Fälle möglich:

1. Der Rechnungsbetrag ist größer als die Rückstellung (60.000 €).

Konten:

  • Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (Passivkonto) nimmt ab im Soll
  • Periodenfremde Aufwendungen (Aufwandskonto) nimmt zu im Soll
  • Bank (Aktivkonto) nimmt ab im Haben
Buchungssatz
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
50.000 €
Periodenfremde Aufwendungen
10.000 €
an Bank 60.000 €

2. Der Rechnungsbetrag ist identisch zur Rückstellung (50.000 €).

Konten:

  • Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (Passivkonto) nimmt ab im Soll
  • Bank (Aktivkonto) nimmt ab im Haben
Buchungssatz
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 50.000 €
an
Bank 50.000 €

3. Der Rechnungsbetrag ist kleiner als die Rückstellung (40.000 €).

Konten:

  • Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (Passivkonto) nimmt ab im Soll
  • Bank (Aktivkonto) nimmt ab im Haben
  • Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (Ertragskonto) nimmt zu im Haben
Buchungssatz
Rückstellungen für Pensionen
und ähnliche Verpflichtungen 50.000 €
an Bank
40.000 €

an Erträge aus der Auflösung
von Rückstellungen
10.000 €

Buchungssatz Eingangsrechnungen / Einkauf

Beispiel:
Ein Unternehmen kauft Waren im Wert von 5.000 € (netto) auf Ziel ein (die Zahlung erfolgt später). Bei Eingangsrechnungen fällt in der Regel Vorsteuer an. Konten:

  • Waren (Aktivkonto) nimmt zu im Soll
  • Vorsteuer (Aktivkonto) nimmt zu im Soll
  • Verbindlichkeiten aus LuL (Passivkonto) nimmt zu im Haben

→ Aktiv-Passiv-Mehrung

Buchungssatz
Waren
5.000 €

Vorsteuer (19%)
950 €
an Verbindlichkeiten aus LuL
5.950 €

Kauf von PKW mit Anzahlung

Beispiel:
Ein Unternehmen kauft einen PKW im Wert von 41.650 € (brutto) ein und zahlt 5.000 € Anzahlung. Für den Restbetrag wird eine Rechnung geschrieben.

Konten:

  • Fuhrpark (Aktivkonto) nimmt zu im Soll
  • Vorsteuer (Aktivkonto) nimmt zu im Soll
  • Bank (Aktivkonto) nimmt ab im Haben
  • Verbindlichkeiten aus LuL (Passivkonto) nimmt zu im Haben

→ Aktiv-Passiv-Mehrung

Buchungssatz
Fuhrpark
35.000 €

Vorsteuer (19%)
6.650 €
an Bank
5.000 €

an Verbindlichkeiten aus LuL
36.650 €

Buchungssatz Vorsteuer

Beispiel:
Ein Unternehmen kauft ein neues Firmenfahrzeug im Wert von 60.000 € (netto) ein und zahlt per Banküberweisung.

Konten:

  • Fuhrpark (Aktivkonto) nimmt zu im Soll
  • Vorsteuer (Aktivkonto) nimmt zu im Soll
  • Bank (Aktivkonto) nimmt ab im Haben
  • Verbindlichkeiten aus LuL (Passivkonto) nimmt zu im Haben

→ Aktivtausch

Buchungssatz
Fuhrpark
60.000 €

Vorsteuer (19%)
11.400 €
an Bank
71.400 €

Buchungssatz Skonto

Beispiel:
Ein Unternehmen bezahlt den Rechnungsbetrag von 5.950 € (brutto) und erhält 3 % Skonto für die Zahlung innerhalb von 14 Tagen. Dadurch ergibt sich ein Überweisungsbetrag von 5.771,50 €.

Konten:

  • Verbindlichkeiten aus LuL (Passivkonto) nimmt ab im Soll
  • Bank (Aktivkonto) nimmt ab im Haben
  • Erhaltene Skonti (Ertragskonto) nimmt zu im Haben
  • Vorsteuer (Aktivkonto) nimmt ab im Haben

→ Aktiv-Passiv-Minderung

Buchungssatz
Verbindlichkeiten aus LuL
5.950 €
an Bank
5.771,50 €

an Skonti
150 € (178,50 € / 1,19)

an Vorsteuer
28,50 € (178,50 € - 150 €)
Info

Skonto berechnen

Sie können das Skonto auch ganz einfach mit unserem Skonto-Rechner berechnen. Probieren Sie es gleich aus! Hier geht es zum Skonto-Rechner.

Buchungssatz Ausgangsrechnung / Verkauf

Beispiel:
Ein Unternehmen verkauft Waren im Wert von 3.000 € (netto) und stellt eine Rechnung an den Kunden aus (die Zahlung erfolgt später).

Konten:

  • Forderungen aus LuL (Aktivkonto) nimmt zu im Soll
  • Umsatzerlöse (Ertragskonto) nimmt zu im Haben
  • Umsatzsteuer (Passivkonto) nimmt zu im Haben

→ Aktiv-Passiv-Mehrung

Buchungssatz
Forderungen aus LuL
3.570 €
an Umsatzerlöse
3.000 €

an Umsatzsteuer
570 €

Buchungssatz Umsatzsteuer

Beispiel:
Ein Kunde kauft Waren im Wert von 100 € (netto) und zahlt bar an der Kasse.

Konten:

  • Kasse (Aktivkonto) nimmt zu im Soll
  • Umsatzerlöse (Ertragskonto) nimmt zu im Haben
  • Umsatzsteuer (Passivkonto) nimmt zu im Haben

→ Aktiv-Passiv-Mehrung

Buchungssatz
Kasse
119 €
an Umsatzerlöse
100 €

an Umsatzsteuer
(19 %)
19 €

Buchungssatz Gutschrift

Ein Kunde sendet ein defektes Produkt im Wert von 500 € (netto) zurück und erhält dafür eine Gutschrift.

Konten:

  • Forderungen aus LuL (Aktivkonto) nimmt ab im Haben
  • Umsatzerlöse (Ertragskonto) nimmt ab im Soll
  • Umsatzsteuer (Passivkonto) nimmt ab im Soll

→ Aktiv-Passiv-Mehrung

Info

Gutschrift = Korrektur einer Ausgangsrechnung

Im Grunde wird bei einer Gutschrift die Buchung einer Ausgangsrechnung korrigiert. Das heißt, der Buchungssatz der Ausgangsrechnung wird umgekehrt.

Buchungssatz
Umsatzerlöse
500 €

Umsatzsteuer (19 %)
95 €
an Forderungen aus LuL
595 €

Buchungssätze für Abschlussbuchungen

Am Ende einer Rechnungsperiode müssen die Konten abgeschlossen werden, um die Endbestände in die Bilanz oder GuV zu übertragen:

  • Die Endbestände der Erfolgskonten werden über das GuV-Konto abgeschlossen
  • Die Endbestände der Bestandskonten werden über das Schlussbilanzkonto (SBK) abgeschlossen

So werden die einzelnen Konten abgeschlossen

Abschluss von Aktivkonten
Der Saldo befindet sich auf der Habenseite des Aktivkontos.

SBK
an
Aktivkonto

Abschluss von Passivkonten
Der Saldo befindet sich auf der Habenseite des Passivkontos.

Passivkonto
an
SBK

Abschluss von Aufwandskonten
Buchungen finden bei Aufwandskonten nur auf der Soll-Seite statt. Dementsprechend wird der Gesamtbetrag als Saldo auf die Haben-Seite des Aufwandskontos übertragen.

GuV-Konto
an
Aufwandskonto

Abschluss von Ertragskonten
Bei Ertragskonten wird nur auf der Haben-Seite gebucht. Dementsprechend wird der Gesamtbetrag als Saldo auf die Soll-Seite des Ertragskontos übertragen.

Ertragskonto
an
GuV-Konto

Abschluss des GuV-Kontos bei Gewinn
Sind die Erträge höher als die Aufwendungen, steht der Saldo auf der Soll-Seite der GuV (= Habensaldo). Das Unternehmen hat also einen Jahresüberschuss erzielt. Dieser wird auf das Eigenkapitalkonto gebucht. Dieses steigt im Haben:

GuV-Konto
an
Eigenkapital

Abschluss des GuV-Kontos bei Verlust
Sind die Erträge kleiner als die Aufwendungen, steht der Saldo auf der Haben-Seite der GuV (= Sollsaldo). Man spricht hier vom Jahresfehlbetrag. Ein Verlust mindert das Eigenkapital und wird als Abgang auf der Soll-Seite des Eigenkapitalkontos gebucht:

Eigenkapital
an
GuV-Konto
Zusammenfassung

Buchungssätze zusammengefasst

  • Buchungssätze sind Bestandteil der doppelten Buchführung.
  • Buchungssätze geben an, welche Konten von einer Buchung betroffen sind.
  • Die Grundform ist immer „Soll an Haben“.
  • Buchungssätze werden in einem T-Kontenmodell dargestellt.
  • Ein Buchungssatz betrifft immer mindestens zwei Konten.