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Fix­kosten

einfach erklärt

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Definition

Definition: Was sind Fixkosten im Unternehmen?

Betriebskosten werden in variable und fixe Kosten (Fixkosten) unterteilt. Dabei fallen all diejenigen Aufwendungen unter die Fixkosten, die unabhängig von Auslastung und Produktivität des Betriebs entstehen. Sie werden auch als „produktions- bzw. beschäftigungsunabhängige Kosten“ bezeichnet und umfassen zum Beispiel die Miete oder Gehälter für Mitarbeiter.

Als Fixkosten-Formel gilt:

Gesamtkosten – variable Kosten = Fixkosten.

Beschäftigungsunabhängige Kosten im Überblick

In der Betriebswirtschaftslehre werden Fixkosten als Teil der Gesamtkosten verstanden. Während die Gesamtkosten mit der Auslastung schwanken, bleibt ein bestimmter Teil unabhängig von der Menge der hergestellten Güter oder der erbrachten Dienstleistungen konstant. Dieser innerhalb einer Rechnungsperiode (in der Regel Monat, Quartal oder Jahr) gleichbleibende Teil der Aufwendungen stellt die Fixkosten dar.

Alle im Unternehmen anfallenden Fixkosten bilden in der Summe den „Fixkostenblock“. Er kann weiter unterteilt werden, beispielsweise in diese Kategorien:

  • Produktfixkosten: Hier wird das einzelne Fertigerzeugnis oder die einzelne Dienstleistung isoliert betrachtet. Alle Kosten, die bei der Herstellung oder Erbringung unabhängig von der Menge der erbrachten Leistung anfallen, sind produktbezogene Fixkosten.
  • Produktgruppenfixkosten: Bei ihnen betrachten Unternehmer eine ganze Produktgruppe (in der Automobilbranche etwa die Gruppe „Kleinwägen“) und ermitteln die Gesamtfixkosten für sie. Dazu gehören etwa die Aufwendungen für eine spezielle Fertigungslinie.
  • Kostenstellenfixkosten: Der Begriff beschreibt die Fixkosten einer bestimmten Kostenstelle im Unternehmen, etwa in der Verwaltung oder Produktion.
  • Unternehmensfixkosten (im Regelfall Gemeinkosten): Fixkosten des Unternehmens, die keiner bestimmten Kostenstelle und keinem bestimmten Produkt zuzuordnen sind (zum Beispiel Beiträge zu Versicherungen, die den gesamten Betrieb betreffen).

Unterschied Fixkosten und variable Kosten

Im Gegensatz zu den Fixkosten stehen die variablen Kosten. Sie werden auch als „produktionsabhängige Kosten“ bezeichnet und steigen bzw. fallen mit dem erzielten Umsatz. Hier besteht – anders als bei Fixkosten – also ein kausaler Zusammenhang zwischen Ausbringung und Einsatz.

Beispiele für klassische Fixkosten
Beschreibung
Mietkosten und Nebenentgelte für Geschäftsräume
Einkaufspreise und Nebenkosten für zu verarbeitende Rohstoffe
Bereitschaftskosten, vor allem in der Produktion
Aufwendungen für bezogene Fremdleistungen
Gehälter und Sozialabgaben, soweit sie als Fixgehalt ausgestaltet sind (eine eventuelle Provision gehört zu den variablen Kosten)
Umsatz- oder Gewinnprovisionen an Mitarbeiter
Abschreibungen auf Anlagevermögen

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Welche Kostenarten sind den Fixkosten zuzurechnen?

Die Kostenartenrechnung gehört zu den wichtigsten Methoden, um im Unternehmen anfallende Aufwendungen aufzuteilen. Mit ihr können einzelne Kosten einer bestimmten Überkategorie („Art“) zugeordnet werden.

In der Betriebswirtschaftslehre werden folgende Kostenarten (ohne Unterarten) unterschieden:

  • Beschaffungskosten: Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe inklusive der anfallenden Nebenkosten, etwa für die Versendung.
  • Lagerhaltungskosten: Aufwendungen für die Lagerung, etwa Miete und Nebenkosten für Räume, Wertverluste, Versicherungen.
  • Fertigungskosten: Kosten für die Be- und Verarbeitung der Rohstoffe, zum Beispiel durch Maschinen und in der Fertigung beschäftigte Mitarbeiter
  • Verwaltungskosten: Kosten für die Unternehmensverwaltung, etwa Planung und Konstruktion.
  • Vertriebskosten: Aufwendungen für den Vertrieb von Waren und Dienstleistungen.
Tipp

Personal und Gehalt sind immer fix

Personalkosten und Gehälter sind immer Fixkosten. Im Rahmen der Kostenarten- und Kostenstellenrechnung werden sie den einzelnen Stellen zugeordnet, soweit sie auf diese entfallen.

Eine weitere Unterscheidung betrifft ausgabenwirksame und nicht ausgabenwirksame Fixkosten:

  • Ausgabenwirksam sind Kosten, bei denen ein tatsächlicher Abfluss von Betriebsmitteln stattfindet (etwa durch die Auszahlung von Löhnen und Gehältern).
  • Nicht ausgabenwirksam sind Kosten, wenn der Betrieb durch sie keinen Liquiditätsabfluss berücksichtigen muss (etwa durch Abschreibungen auf Anlagevermögen oder reine, nicht realisierte Buchverluste).
Info

Was sind sprungfixe Kosten?

Zu den Fixkosten gehören auch sogenannte „sprungfixe Kosten“. Darunter werden solche Kosten verstanden, die bis zu einer bestimmten Ausbringungsmenge konstant bleiben, bei Überschreiten der Schwelle aber sprunghaft auf das nächste Niveau ansteigen. Auch hier bleiben die Aufwendungen zunächst konstant, bis die nächste Schwelle erreicht wird. Der Effekt verhält sich umgekehrt entsprechend. Von den sprungfixen Kosten abzugrenzen sind die absolut fixen Kosten. Sie fallen auch dann an, wenn ein Unternehmen überhaupt nicht produziert oder Tätigkeiten nachgeht, als Beispiel ist hier die Miete oder die Löhne zu sehen.

Wichtige Kennzahlen und ihre Berechnung: Durchschnittliche Fixkosten, Deckungsbeitrag und Fixkostendegression

Einige der wichtigsten im kurzen Überblick:

1. Die durchschnittlichen Fixkosten

Die Kennzahl „Durchschnittliche Fixkosten“ sagt aus, wie hoch die auf einzelne Produkte entfallenden fixen Kosten im Unternehmensdurchschnitt sind. Benötigt werden die Summe aller anfallenden Fixkosten sowie die Summe der hergestellten Erzeugnisse. Bei der Erbringung von Dienstleistungen wird auf die Anzahl der erbrachten Leistungseinheiten, etwa Stunden, abgestellt. Die Summe der Fixkosten dividiert durch die Gesamtzahl der Erzeugnisse ergibt den Durchschnittswert der Fixkosten.

2. Der Deckungsbeitrag

Der Deckungsbeitrag sagt aus, wie hoch der erzielte Erlös je Fertigerzeugnis sein muss, um die bei der Herstellung angefallenen Fixkosten zu decken. Der Deckungsbeitrag gleicht grundsätzlich der Summe der bei der Herstellung angefallenen Fixkosten. Selbstverständlich müssen hier noch die variablen (Stück-) Kosten berücksichtigt werden, um den tatsächlichen Erlös zu erhalten.

3. Die Fixkostendegression

Unter der Fixkostendegression wird die Einsparung von Fixkosten durch eine höhere Ausbringungsmenge verstanden. Der Effekt ist anhand eines Beispiels besonders leicht zu verstehen:

Info

Beispiel einer Fixkostendegression

Unternehmer Müller fertigt pro Monat 1.000 Fahrräder. Dabei fallen insgesamt 100.000 Euro an Fixkosten an. Nun wird die Produktionsmenge auf 1.200 Fahrräder pro Monat erhöht. Die Fixkosten betragen nun aber nicht 120.000 Euro, sondern nur 110.000 Euro.

Da auf diese Weise die Fixkosten je hergestelltem Fahrrad sinken, profitiert Unternehmer Müller von einem Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz. Dieser Effekt wird als „Fixkostendegression“ bezeichnet, die entstehende Ersparnis als „Fixkostendegressionsabschlag“.

Wie wirken sich zu hohe Fixkosten aus?

Fixkosten sind ein erheblicher Kostenfaktor für Unternehmer. Denn während sie in auftragsstarken Zeiträumen nicht zu Problemen führen, werden sie in schwächeren Monaten schnell zur Belastung.

Aus diesem Grund ist es zielführend, vorhandene Fixkostenblöcke

  1. regelmäßig auf die Notwendigkeit der Aufwendungen hin zu überprüfen.
  2. nach Möglichkeit zu versuchen, sie in umsatzabhängige Kosten umzuwandeln.
Tipp

Wieso eignen sich Provisionen zur Fixkostensenkung?

Vor allem Provisionsmodelle eignen sich zur Reduzierung von Fixkosten. Entscheiden sich Unternehmer dazu, einen Teil der Gehälter nicht mehr als feste Vergütung, sondern als Provision vom erzielten Umsatz auszuzahlen, profitieren sie von wesentlich mehr Flexibilität. Mitarbeiter kommen auf der anderen Seite in den Genuss hoher Leistungsanreize.

Zusammenfassung

Fixkosten zusammengefasst

  • Fixkosten machen einen wesentlichen Teil der Selbstkosten im Unternehmen aus.
  • Zu ihnen gehören alle Aufwendungen, die unabhängig von der Menge der hergestellten Erzeugnisse oder erbrachten Dienstleistungen anfallen.
  • Degressive Fixkosten entstehen, wenn bei einer höheren Auslastung die Kosten pro Stück sinken.
  • Besonders in weniger auftragsstarken Phasen werden Fixkosten schnell zur hohen Belastung.