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Koope­ration

einfach erklärt

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Definition

Definition: Was ist eine Kooperation?

Kooperation ist eine Form der Zusammenarbeit, die sich durch bewusstes und planvolles Herangehen sowie durch Prozesse der gegenseitigen Abstimmung über genaue Ziele auszeichnet. Die Beteiligten kooperieren in verschiedenen Bereichen des wirtschaftlichen oder gesellschaftlichen Zusammenlebens. Kooperationen beinhalten den Grundgedanken von Gegenseitigkeit. Eine Kooperation gilt somit auch als eine sozialethische Norm, als Strukturprinzip von Gruppen und Organisationen sowie als Interaktionsform, die aber in den meisten Fällen auf vertraglichen Regelungen beruht.

Im wirtschaftlichen Bereich spielen Kooperationen oft eine wichtige Rolle und können unternehmerische Entscheidungen des Managements erheblich erleichtern. Oft ist die Steigerung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit ein Hauptmotiv in der Wirtschaft, Kooperationen zu bilden. Von Vorteil ist dabei die Aufrechterhaltung der eigenen Entscheidungs- und Handlungsfreiheit der beteiligten Partnern.

Kooperationen: Merkmale und Beteiligte

Kooperationspartner sind in den meisten Fällen mindestens zwei Unternehmen oder ein Unternehmen und eine wissenschaftliche Organisation oder andere Einrichtungen.  Die jeweils beteiligte Gesellschaft ist und bleibt wirtschaftlich und rechtlich selbständig. Oft regelt ein entsprechender Kooperationsvertrag das Ziel und den Inhalt der Zusammenarbeit der unterschiedlichen Beteiligten.

Die eindeutigen rechtlichen Regeln sind oft Erfolgsfaktoren von Kooperationen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass einzelne Beteiligte oder Personen den Eindruck bekommen, nicht angemessen von der Kooperation zu profitieren. Insbesondere Unternehmenskooperationen sollten klare Kooperationsziele verfolgen, die rechtlich festgelegt sind. Die Bedeutung von Kooperationen liegt im gegenseitigen Austausch von Leistungsreserven unter Aufrechterhaltung der eigenen Selbstständigkeit. Durch Kooperationen kann die Wettbewerbsfähigkeit gesteigert und so die Entwicklung des eigenen Unternehmens gestärkt werden, ohne finanzielle oder andere wirtschaftliche Ressourcen aufbringen zu müssen.

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Die Gründe für kooperative Zusammenarbeit

Bei der Frage, was eine Kooperation genau ist, hilft es, sich die Ziele und Motive der Beteiligten vor Augen zu führen. Das grundlegende Ziel von Kooperationen ist es, einen größeren Nutzen für alle Partner zu erwirtschaften.

Insgesamt gibt es drei Gründe, eine Kooperation zu schließen:

  1. Wirtschaftlich dient eine Kooperation oft einer Kosten- und Zeitersparnis sowie der Risikoreduktion. Unternehmenskooperationen bringen die Erschließung neuer Märkte mit sich. Zudem ermöglichen sie Standardisierung und generelle Synergieeffekte.
  2. Organisatorisch unterstützen Kooperationen den Vertrauensaufbau, das Etablieren von Netzwerken sowie die gezielte Nutzung von Kultur- und Mentalitätsunterschieden.
  3. Technologisch können Kooperationen Synergieeffekte durch die Nutzung anderer Wissensressourcen und Technologien bedeuten. Auch das Teilen von Know-how und die Beobachtung anderer Technologien ist von Vorteil.

Welche Kooperationsformen gibt es?

Kooperationspartner können verschiedene Formen der Zusammenarbeit vereinbaren:

Konzentration

Konzentration meint den Zusammenschluss bzw. die Kooperation mehrerer rechtlich und wirtschaftlich selbständiger Unternehmen, bei der mindestens ein Unternehmen die wirtschaftliche Selbstständigkeit verliert.

Horizontale Kooperationen

Horizontale Kooperationen sind eine Form der Zusammenarbeit zwischen Wettbewerbern der gleichen Wirtschaftsstufe, die ähnliche oder vergleichbare Güter anbieten, z.B. zwischen Herstellern von Haushaltsgeräten oder zwischen Lebensmittel- und Einzelhändlern. Eine Horizontal-Kooperation kann gesamte Branchen (Branchen-Kooperation) oder nur einzelne Unternehmen umfassen (Gruppen-Kooperation).

Vertikale Kooperationen

Vertikale Kooperationen werden gebildet, wenn Unternehmen in unterschiedlichen Wirtschaftsstufen gemeinsame Ziele identifizieren. Dabei handelt es sich um eine Vereinbarung, bei der ein Unternehmen mit Partnern auf vor- oder nachgelagerten Produktionsstufen kooperiert. Kooperationen z.B. zwischen Herstellern und Rohstoff-Lieferanten können helfen, Versorgungsengpässe zu vermeiden oder Qualitäten zu standardisieren. Dabei spricht man von Vorwärtskooperationen mit dem Abnehmer und Rückwärtskooperationen mit dem Zulieferer

Laterale Kooperationen

Laterale Kooperationen bilden eine gleichzeitige Bewegung auf der horizontalen und der vertikalen Ebene ab. Solche diagonalen Bewegungen entsprechen Seitwärtsbewegungen in andere Branchen.

Diagonale Kooperationen

Diagonale Kooperationen sind die gezielte Zusammenarbeit von Unternehmen unterschiedlicher Wirtschaftsstufen und Wertschöpfungsketten.

Joint Venture Kooperation

Joint Venture Kooperation ist die Bildung eines Tochterunternehmens, das praktisch ein Gemeinschaftsunternehmen von zwei rechtlich unabhängigen Unternehmen ist. Ein Joint Venture behält seine wirtschaftliche Selbstständigkeit und hat einen autonomen Status.

Strategische Kooperationen

Strategische Kooperationen sind Abkommen von Unternehmen zur Zusammenarbeit über einen längeren Zeitraum und mit einer gemeinsamen Zielsetzung.

Unterschied: Kooperation oder Kollaboration?

Insbesondere in der Arbeitswelt spielt die strategische Zusammenarbeit eine wichtige Rolle. Die Art der Zusammenarbeit sollte grundsätzlich nach klaren Regeln ablaufen. Dabei erhebt sich die Frage nach dem Unterschied zwischen Kooperation und Kollaboration.

Kooperation
Kollaboration

Gemeinsame Arbeit einzelner Personen oder Teams in ihren Abteilungen oder jeweiligen Fachgebieten an unterschiedlichen Teilaufgaben eines gemeinsamen Endergebnisses. Somit kann bei der gemeinsamen Entwicklung eines Produkts die Entwicklungsabteilung neue Funktionen erarbeiten, die Marketingabteilung produziert Broschüren und die Vertriebsabteilung verkauft. Die jeweils beteiligten Personen sind somit nicht in alle Arbeitsprozesse eingebunden, sondern nur in ihren Bereich, als Bestandteil einer gemeinsamen Entwicklung.

Vorteil der Kooperation ist die Selbstständigkeit und schnelle Entwicklung von Produkten in Teilbereichen. Allerdings ist das spätere Zusammenfügen dieser Bereiche mit Koordinationsaufwand verbunden.

Verschiedene Personen aus den jeweiligen Fachbereichen arbeiten gemeinsam an einem Projekt oder einer Teilaufgabe. Dabei kommen oft sogenannte Projektteams aus unterschiedlichen Branchen oder Teilbereichen zum Einsatz. Innerhalb eines Teams können somit die Bereiche Entwicklung, Marketing und Vertrieb zusammenarbeiten und gemeinsam ein Produkt entwickeln. Somit ist die Arbeit im Rahmen einer Kollaboration eine Herausforderung an persönliche Kompetenzen und erfordert Kommunikations- und Konfliktfähigkeit.

Kollaboration kann durch die konsequente Zusammenarbeit zu ganzheitlichen Lösungen führen. Je komplexer die Aufgaben und Projekte werden, desto höher ist dann allerdings der Aufwand.

Kooperation und Kommunikation

Kooperationen erfordern von allen beteiligten Personen eine Kompetenz im Bereich der Kommunikation. Wenn alle Beteiligten gemeinsam und über alle Bereiche eines Unternehmens hinweg eine positive Ebene der Kommunikation finden und pflegen, ist dies Grundlage für erfolgreiche Entscheidungen und eine nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit. Die kommunikativen Kompetenzen sind im modernen Arbeitsleben neben den fachlichen Qualifikationen ein maßgeblicher Faktor und oft ausschlaggebend für den Erfolg von Projekten. Zumeist wird die Kommunikationsfähigkeit als Schlüsselkompetenz betrachtet, da die zunehmende Heterogenität von sozialen Umwelten immer öfter auf die steigende Verbreitung von Teamarbeit trifft. Zu den Erfolgsfaktoren einer Kooperation, sei es innerhalb einer Gesellschaft oder einer Gruppe, gehört immer eine gelungene Kommunikation.

Ist die Kommunikation als Strategie von Unternehmen einmal festgelegt, zeigen sich schnell die Vorteile einer Kooperation. Dies gilt auch bei der gemeinsamen Produkt-Produktion unterschiedlicher Unternehmen.

Beispiel

Erfolgreiche Kooperation im Technik-Bereich

Ein Beispiel für eine gelungene Kooperation Samsung und LG. Beide Unternehmen setzen auf Kooperationen mit anderen Technologieherstellern, um als Hersteller von LCD Displays die Produktion einzelner Bestandteile auslagern zu können. So können Unternehmen zum Beispiel im Rahmen von Kooperationen Kosten für Maschinen, Produktionsabläufe oder Warenlager einsparen.

Wie sind die Kooperationsmöglichkeiten auf dem internationalen Markt?

Die Kooperationsmöglichkeiten insbesondere auf dem internationalen Markt sind scheinbar grenzenlos. Nicht nur die zwischenbetriebliche Kooperation innerhalb einzelner Branchen kann zum Erfolg führen. Im Rahmen der globalen Wirtschaft führen immer häufiger internationale Kooperationen von Konzernen und die gemeinsame Entwicklung von neuen Produkten zu neuen Marktchancen. Voraussetzung dafür ist nicht nur die genaue Definition der Kooperationsziele, sondern auch die Kommunikation innerhalb der jeweiligen Gesellschaft oder Gruppe.

Kooperationsmöglichkeiten für Unternehmen

Insbesondere in der BWL spielt die Kooperation von Unternehmen mit ihren unterschiedlichen Kooperationsformen eine große Rolle. Dabei kommen jedoch verschiedene Aspekte zum Tragen, um eine Kooperation für ein Unternehmen zum Erfolg zu führen. Zu beachten sind insbesondere:

  • Unternehmenskultur und der Führungsstil bzw. das jeweilige Wertesystem innerhalb eines Unternehmens.
  • Die Ziele eines Unternehmens und die strategische Ausrichtung.
  • Führungsstil und Kommunikation bzw. die Schaffung von Anreizen für Mitarbeiter und Beteiligte.
  • Human- und Kapitalressourcen müssen ausreichen, um die Kooperationsziele zu erreichen.
  • Professionelles Projektcontrolling und klar erkennbare Strukturen innerhalb der Unternehmen.

Um die Erfolgsfaktoren einer Kooperation klar zu erkennen und zu erreichen, ist es ratsam bestimmte Schritte zu gehen:

  • Entscheidungen transparent machen: Ziele, Beteiligte, Kooperationspartner, Zeitplan und Verantwortlichkeiten.
  • Festlegung klarer Regeln und aller vertraglichen Grundlagen.
  • Entwicklung von Kooperationsstrategien innerhalb der beteiligten Gruppen und Gesellschaften.
  • Analyse der Kooperationsziele aller Partner.
  • Etablierung eines geeigneten Informationsmanagements mit Datenaustausch.
  • Schaffung von Anreizen zur Fortführung der Kooperation innerhalb der einzelnen Gruppen und der gesamten Unternehmen.
  • Entwicklung einer persönlichen Kommunikation innerhalb der Kooperation.
  • Innerhalb der betroffenen Branchen und des gesamten wirtschaftlichen Umfelds Kooperationspartner und Kooperationsform sowie die Ziele kommunizieren.
Zusammenfassung

Kooperation zusammengefasst

  • Um die Wettbewerbsfähigkeit und die Wirtschaftlichkeit zu steigern, vereinbaren viele Unternehmen eine Kooperation mit anderen Anbietern oder auch Wettbewerbern. Eine Gesellschaft kann zum Beispiel im Marketing eine gemeinsame Vertriebsaktion mit einem anderen Unternehmen starten. Die Möglichkeiten von Kooperationen sind vielfältig, die Beispiele auch.
  • Die Definition für „Kooperation“ ist sehr weit gefasst und meint die unterschiedlichsten Formen der Zusammenarbeit. Grundsätzlich betrifft dies Situationen, in denen sich zwei oder mehr Unternehmen oder Gesellschaften zusammentun, um ein gemeinsames Ziel zu verfolgen.
  • Die Zusammenarbeit der Kooperationspartnern kann auf formlosen Absprachen beruhen oder auf einer vertraglich fixierten Regel. Eine Kooperation kann sich auf einen kurzen Zeitraum beziehen oder auf längere oder sogar unbestimmte Zeit.
  • Schließen Unternehmen einen Kooperationsvertrag, so handelt es sich dabei um einen zweiseitigen Vertrag, in dem sich beide Parteien verpflichten, bestimmte Leistungen zu erbringen.
  • Im Rahmen einer Kooperation spielt insbesondere die Kommunikation zwischen den beteiligten Personen eine zentrale Rolle. Die Kommunikation zählt zu den Schlüssel- und Erfolgsfaktoren einer Kooperation.
  • In der Betriebswirtschaftslehre (BWL) ist die Kooperation ein viel verwendetes Mittel der unternehmerischen Zusammenarbeit. Dabei gibt es unterschiedliche Kooperationsformen innerhalb aller Branchen.