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Syn­ergie­effekt

einfach erklärt

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Definition

Definition: Was bedeutet Synergie?

Das Wort Synergie kommt vom griechischen Begriff „Synergía“ und bedeutet übersetzt „Zusammenarbeit“. Bei Synergieeffekten handelt es sich folglich um ein ergebnisorientiertes Zusammenwirken von Organisationen, die sich gegenseitig fördern. Auch in der Wirtschaft sind Synergieeffekte als positive Auswirkungen geläufig, die aus einem geplanten Zusammenwirken von Unternehmen und ihren Produktionsfaktoren entstehen.

Was sind Synergieeffekte in der Wirtschaft?

Ob daran zwei oder mehr Unternehmen beteiligt sind, ist dabei unerheblich. Zu beachten ist jedoch, dass Synergien sowohl positiv, negativ als auch neutral wirken können. Wirtschaft und Betriebswirtschaftslehre (BWL) verdeutlichen, dass Synergien Wettbewerbsvorteile entstehen lassen, die durch eine kostensparende Zusammenarbeit entstanden sind. Der Vorteil von Synergieeffekten drückt sich in der Regel darin aus, dass kooperierende Unternehmen effizienter arbeiten und dabei automatisch eine sogenannte „Win-Win-Situation“ entsteht. Synergien erwirtschaften somit Vorteile für alle Beteiligten. Das zeigt sich in der gesamten Wirtschaft, dort lassen sich beispielsweise durch die Fusion von Produkten und Ressourcen in vielen Fällen positive Auswirkungen identifizieren.

Welche Synergieeffekte gibt es?

Synergieeffekte kommen durch die Zusammenarbeit zweier und mehrerer Organisationen zustande und zeigen häufig ein meist positives, gemeinsames Resultat. Letzteres ergibt sich aus einem zielgerichteten Zusammenwirken diverser Faktoren.  Für die Wirtschaft sowie für Unternehmen ist das Streben nach Synergieeffekten relevant. Was Synergie heißt, lässt sich in vielen Bereichen beobachten, dort lassen sich durch gezielte Zusammenarbeit von Partnern nicht nur Wettbewerbsvorteile generieren, sondern auch Kosten sparen.

Beispiel

Gemeinsame Produktentwicklung als positiver Synergieeffekt

Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn eine gemeinsame Produktentwicklung zweier Unternehmen Herstellungskosten reduziert und gemeinsame Marketingkonzepte zusätzlich neue Kundenkreise erschließt. Ein synergetischer Effekt entsteht auch dann, wenn ein Unternehmen den Produktions- oder Verwaltungsaufwand verringern will und jene Unternehmensbereiche mit einem anderen Betrieb zusammenlegt. Denn der Definition nach entstehen Synergien sozusagen automatisch, wenn Bereiche gemeinsam entwickelt und genutzt werden. Dies bezieht sich sowohl auf die gemeinsame Nutzung von Infrastrukturen als auch auf Produktionsstraßen oder Rechenzentren.

Weil das Synonym für Synergien „Zusammenwirken“ heißt, profitieren Partner häufig gemeinsam von den daraus resultierenden Effekten: Das tritt zum Beispiel ein, wenn zwei Unternehmen aus derselben Branche gemeinsam Produkte vermarkten und durch diese Marketingmaßnahmen die Verkaufszahlen steigen. Eine effiziente Form der Zusammenarbeit ist auch dann gegeben, wenn zum Beispiel Patente und Lizenzen aus ähnlichen Branchen zur Entwicklung neuer Produkte zusammengeführt werden.

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Info

In diesen Fällen zeigen sich Synergien

Synergieeffekte zeigen sich immer dann, wenn:

  • Unternehmen ihre Produktpalette auf neue Märkte ausweiten und ihre geschäftlichen Tätigkeiten diversifizieren.
  • Unternehmen beschließen, sich im Rahmen von Fusionen oder „Mergers and Acquisitions“ (Akquisition) zusammenzuschließen.
  • Unternehmen oder Organisationen beschließen, gemeinsame Ressourcen zu erschließen oder zu nutzen oder gemeinsam produktbezogene Projekte aufzusetzen und Vertriebskanäle zu nutzen.

Synergieeffekte in Unternehmen

Man unterscheidet verschiedene Arten von Synergieeffekten :

Universelle Synergieeffekte

Universelle Synergieeffekte kommen bei nahezu allen Formen des Zusammenwirkens zustande, unabhängig von Branche und Form der Wertschöpfung. Sie entstehen zum Beispiel bei der strategischen Zusammenlegung von unternehmerischen Entitäten, wie Verwaltungs- und Finanzbereiche.

Endemische Synergieeffekte

Endemische Synergieeffekte ergeben sich in identischen oder ähnlichen Werthandlungsbereichen. Sie können folglich nicht bei allen Formen des Zusammenschlusses erzielt werden.

Spezifische Synergieeffekt

Spezifische Synergieeffekt werden nur in besonderen Fällen des Zusammenschlusses von Organisationen erzielt. Als Beispiel kann hier das Zusammenwirken von spezifischen Patenten des einen Partners mit den passenden Produktionskonzepten des anderen Partners genannt werden.

Die Nutzung von Synergieeffekten in der Wirtschaft ist mit der Hoffnung verbunden, dass Unternehmen davon profitieren. Allerdings sind Fusionen und andere Formen des Zusammenwirkens auch komplexe und vielschichtige Sachverhalte, die insbesondere im Fall von Großunternehmen gut durchdacht und strukturiert sein müssen. Ob der Zusammenschluss von Großunternehmen zu noch größeren positiven Synergieeffekten mit Blick auf mehr Wirtschaftlichkeit führt, ist deshalb nicht selbstverständlich.

Beispiel

Negative Synergieeffekte

Ein negativer Synergieeffekt kann zum Beispiel entstehen, wenn:

  • durch veränderte Produktionswege Anlagen nicht ausreichend ausgelastet sind.
  • Unternehmen gemeinsam in die Vermarktung gehen und so Imageschäden entstehen.
  • im Rahmen der Zusammenarbeit die Übersichtlichkeit verloren geht. Dies betrifft oft Großprojekte in der Forschung und Entwicklung.

Synergiemanagement und Synergieeffekte

Wenn Unternehmen eine Zusammenarbeit beschließen, müssen Verantwortliche anstehende Prozesse strukturiert umsetzen. An dieser Stelle kommt das sogenannte Synergiemanagement ins Spiel. Dabei handelt es sich im Falle von größeren Unternehmen um die Vernetzung der Führungsebenen, um Ressourcen zu stärken und Kosten zu senken. Jede Fusion bedeutet eine Neuausrichtung einzelner Bereiche des Unternehmens sowie der Gesamtstrategie. Zentrale Auswirkungen im Rahmen des Synergiemanagements betreffen

  • die Wandlungsorientierung
  • das Change-Management
  • die Kernkompetenz
  • die Wertschöpfungsorientierung
  • die Stakeholder-Orientierung

Positive Synergieeffekte sollten insbesondere bei den Kunden, aber auch bei den Mitarbeitern, Lieferanten sowie dem gesamten Netzwerk Wirkung zeigen.

Synergiepotenzial kann sich entfalten, wenn:

  • Marktprozesse eingehalten werden: Die Entwicklung und Umsetzung einer Außenkommunikation mit allen externen Akteuren wie Kunden, aber auch Kapitalgebern sowie potenziellen Bewerbern sollte transparent und schlüssig sein.
  • Die betriebsinternen Geschäftsprozesse wie Aufbau- und Ablauforganisation konsequent umgesetzt werden.
  • Die Verhaltensprozesse, also insbesondere das Verhalten der Mitarbeiter gegenüber den Kunden, in einer erfolgreichen Unternehmenskommunikation münden. Der Erfolg am Markt ist ein Ergebnis der Verhaltenskultur innerhalb der Betriebe und deren Kommunikation nach außen.
  • Die dynamische Nutzenbalance ausgewogen ist. Damit ist die konsequente Vernetzungsstrategie im Rahmen von Fusionen und Zusammenarbeit gemeint. Es ist wichtig, alle Bereiche der Unternehmen strategisch zu vernetzen, aber auch flexibel zu gestalten. Von zentraler Bedeutung für Synergien bzw. die Entfaltung von Synergiepotenzial ist der Nutzen für die Mitarbeiter und somit für die Kunden.

Synergien und die Wirtschaft

Was Synergien sind, lässt sich auch angesichts von Rationalisierung bzw. Automatisierung beschreiben.

Beispiel

Digitalisierung und Automatisierung

In der Autoproduktion sind Roboter heute nicht mehr wegzudenken. Ganze Produktionsstraßen sind oft menschenleer – die Auswirkungen der Digitalisierung sind für Konzerne deutlich spürbar. Die Entwicklung und Handhabung dieser Roboter erfordern spezialisiertes Wissen und neue Fähigkeiten. Denn Wettbewerbsvorteile lassen sich für Firmen nur erzielen, wenn sie es schaffen, das entsprechende Know-how an sich zu binden.

An dieser Stelle sind neue Möglichkeiten für erfolgreiche Synergieeffekte innerhalb der Wirtschaft entstanden. Immer mehr Großkonzerne, Unternehmen und auch mittelständische Betriebe nutzen Produkte und das Wissen junger Gründer und Start-ups für ihre eigene Entwicklung. So übernehmen diese zum Beispiel die Neuprogrammierung von Robotern bei Autokonzernen. Diese Zusammenarbeit birgt für beide Seiten positive Synergieeffekte. Es gibt bereits sogar Beispiele, in denen Großkonzerne innovative Jungunternehmen in ihre Produktion und Wartung einbinden. Auch das Zusammenwirken von DAX-Konzernen mit Start-ups nimmt zu. An vielen Stellen sind die Beteiligten von den wachsenden Synergieeffekten überzeugt. Wo vor einigen Jahren noch gegenseitiges Unverständnis herrschte, fördert die Zusammenarbeit heute die Wettbewerbsfähigkeit aller Beteiligten.

Zusammenwirken mit positiver Wirkung

Insbesondere für Existenzgründer und Start-ups können Synergieeffekte die Existenz sichern, wenn sie gemeinsam Ressourcen und das Know-how anderer Unternehmen nutzen.

Diese Beispiele zeigen Wettbewerbsvorteile durch Synergieeffekte:

Zusammenarbeit
Synergiepotenzial
Kosten
Gemeinsame Marketing-Kampagnen (z.B. Messestand, Flyer)
Synergetischer Effekt durch Kostensenkung und positives Image
Geteilte Kosten
Flyer-Tausch (z.B. Sportartikelhersteller und Tennisclub), innerhalb derselben Branche, aber keine Konkurrenz
Neukunden gewinnen; Erschließung neuer Märkte; Marketing ohne großen Streuverlust
Keine über den Druck hinausgehende Kosten
Betriebe und Prozesse zusammenlegen (z.B. Co-Working)
Gemeinsame Entwicklung von Projekten, Zusammenarbeit der Beteiligten
Einsparung von Miet- und Gehaltskosten
Netzwerke aufbauen (Social Media, Gründermessen)
Nutzung anderer Erfahrungen, evtl. Fusion
Bis auf geringe Nutzungsentgelte kostenfrei
Gemeinsamer Einkauf
Provisionen und Cashback, Rabatte
Höherer Aufwand, aber geteilte Kosten

Ein gelungenes Beispiel für Unternehmen, die Synergiepotenzial nutzen wollen, sind auch die sogenannten Maschinenringe. Dabei handelt es sich um Vereine, die bei der Entwicklung der Zusammenarbeit lokaler landwirtschaftlicher Betriebe helfen. Durch die Zusammenarbeit entstanden diverse Wettbewerbsvorteile für alle Beteiligten: So sanken durch die gemeinsame Nutzung der Maschinen die Kosten und lokale Produkte ließen sich intensiver und erfolgreicher vermarkten.

Zusammenfassung

Synergieeffekte zusammengefasst

  • Per Definition ist mit Synergieeffekt ein positives Resultat bzw. eine positive Wirkung des Zusammenschlusses oder der Zusammenarbeit von Unternehmen oder Organisationen gemeint. Synergieeffekte drücken sich beispielsweise durch Kostenersparnisse aus, die wiederum einen Wettbewerbsvorteil bedeuten.
  • Die durch das Zusammenwirken von Unternehmen erzielten Synergieeffekte müssen aktiv herbeigeführt werden. Die bloße Fusion von Unternehmen bzw. der Kauf eines Unternehmens bewirkt noch keinen synergetischen Nutzen.
  • Die gemeinsame Nutzung von Ressourcen und Infrastruktur sowie die gemeinsame Steuerung aller Prozesse ist Aufgabe des Synergiemanagements.
  • Man unterscheidet bei Synergieeffekten universelle, endemische sowie nur selten erzielte spezifische Effekte.
  • Während ein Synergieeffekt die reale Auswirkung eines Zusammenwirkens beschreibt, bezieht sich ein Synergiepotenzial stets nur auf eine theoretisch erreichbare, positive Wirkung, die unter idealen Bedingungen entstehen kann.
  • Ganzheitlich betrachtet, haben sich in der Wirtschaft zahlreiche positive Synergieeffekte besonders durch die erfolgreiche Zusammenarbeit großer Konzerne und Start-ups im Technologiebereich entwickelt.
  • Synergieeffekte können sich auch negativ auswirken, wenn nämlich Produktionsprozesse nicht koordiniert ablaufen oder die Kommunikation über eine geplante Fusion für ein negatives Image sorgt.